Essen-Steele. Großbaustelle Kulturforum Steele: Die Kosten sind im Laufe der Maßnahme gestiegen. Nun nennt Stadt Essen einen Wiedereröffnungstermin.
Die Außenfassade des Kulturforums Steele ist mit riesigen Planen bedeckt, draußen stehen Container und Bauzaun, innen laufen die Sanierungsarbeiten weiterhin. Hieß es zuletzt, die Sanierung würde etwa 900.000 Euro teurer und läge dann bei 4.840.000 Euro. Nun ist der Wiedereröffnungstermin zudem im Gespräch.
Über eine dringend notwendige Generalsanierung der denkmalgeschützten Immobilie von 1898 wurde zunächst lange diskutiert, bevor die Arbeiten dann noch einige Male verschoben und 2020 schließlich begonnen wurden. Die Kosten dafür wurden ursprünglich mit knapp 1,8 Millionen Euro beziffert und stiegen seitdem weiter. Ein damals erhoffter Termin zur Eröffnung lag Ende 2021, dazu hätten aber auch die Arbeiten wie damals geplant wohl 2018 beginnen müssen.
Schadensbild im Kufo Essen-Steele war deutlich massiver als zunächst angenommen
„In den ersten Planungen zur Baumaßnahme ging man dann von einer Wiedereröffnung des Kulturforums Steele nach den Sommerferien 2023 aus“, sagt Stadtsprecherin Jacqueline Riedel. Nun haben Politiker wie SPD-Ratsfrau Michaela Heuser gehört, dass der beliebte Treffpunkt und Kursort etwa für Volkshochschul- sowie Arbeiterwohlfahrtsangebote und andere Vereine erst 2024 wieder nutzbar sein soll.
Fest steht, dass im Laufe der Maßnahme immer mehr Schäden sichtbar wurden, nachdem die Bausubstanz freigelegt worden war, das Schadensbild war deutlich massiver als zunächst angenommen. Daher sei bereits in 2021 darauf hingewiesen worden, dass sich die Bauzeit um sechs Monate verlängere.
Lange Liste der Arbeiten im Kulturforum Essen-Steele
Die Sanierung schreitet nun weiter voran, die Liste der erledigten Aufgaben zeigt den Umfang dieser Maßnahme. So neigen sich derzeit die Arbeiten an der Fassade (mit Ausnahme des Anbaus) dem Ende zu. „Die Verfugung der Backstein- und Schmuckfassade wurde erneuert. Die Nordfassade ist neu gestrichen und Dachstuhl sowie Zwischendecken sind erneuert bzw. saniert worden“, zählt Jacqueline Riedel auf. Ebenfalls komplett erneuert worden sei die schieferne Dacheindeckung. Die drei Giebeltürmchen seien nach historischem Vorbild wiederhergestellt worden, so dass das Gerüst zeitnah abgebaut werden könne.
„Die Trockenbaumaßnahmen an Decken und Wänden sind bis auf kleine Restarbeiten abgeschlossen“, fügt die Stadtsprecherin hinzu. Die neuen Innenwände seien gesetzt und die Keller- und Außenwände seien neu verputzt worden. Boden und Estrich im Keller sind vollständig erneuert, Elektro-, Daten-, Lüftungs-, Heizungs-, Frisch- und Abwasserleitungen ebenso. Nur einige Restarbeiten und die Feininstallation (Schalter, Steckdosen, Einbau technischer Komponenten wie Gegensprechanlage und Aufzugsteuerung etc.) stünden noch an.
Kosten für Sanierung des Kulturforums Essen-Steele steigen nochmals moderat
Die neue Abwasserhebeanlage und der Aufzug sind eingebaut. Einige Fenster wurden erneuert oder saniert. In der zweiten Etage an der Nordfassade gibt es nun ein Fenster, an das die Feuerwehr im Notfall die Leiter stellen kann. „Die denkmalgerechte Erneuerung der Schmuckfenster im großen Saal steht jetzt an“, kündigt Jacqueline Riedel an. Lieferprobleme gebe es derzeit nicht. Dies könne sich in einigen Wochen aber auch schon wieder anders darstellen. „Der Material- und Baustoffmarkt ist gerade sehr stark in Bewegung.“
Die Kosten würden nochmals steigen, allerdings rechnet die Stadt mit einer moderaten Erhöhung, begründet diese mit den allgemeinen Preissteigerungen, durch mehr Material, das benötigt wurde und durch Rechnungen, die von den Kalkulationen der Stadt abweichen. Näheres dazu soll es nach den Sommerferien geben.
Zur Wiedereröffnung heißt es: „Die jetzige Planung sieht eine Fertigstellung nach den Herbstferien voraussichtlich Anfang November vor.“ Dann werden Besucher und Vereine das Haus und seine Räume wahrscheinlich wieder nutzen können. Die Kurse der VHS sollen folgen und zum neuen Semesterbeginn im Februar 2024 starten.