Essen-Borbeck. Das „Cocktailtaxi Mades“ aus Essen setzt auf Ungewöhnliches. Nach Oldtimern und einem Hubschrauber gibt es jetzt eine neue Bootsbar.

Aus Borbeck rollen die Cocktailtaxis von Mades durch die ganze Republik. Mahmoud Ibrahim und sein Team mixen Tequila Sunrise, Swimmingpool und Co. in umgebauten Bussen. Sogar einen Hubschrauber haben sie zu einer mobilen Cocktailbar umfunktioniert, neu im Fuhrpark ist eine Bootsbar.

Asphalt statt Wasser unterm Kiel: Die Bootsbar ist neu im Fuhrpark von „Cocktailtaxi Mades“ aus Essen-Borbeck.
Asphalt statt Wasser unterm Kiel: Die Bootsbar ist neu im Fuhrpark von „Cocktailtaxi Mades“ aus Essen-Borbeck. © FUNKE Foto Services | Lara Förster

Das Holzboot ist schon auf der Ostsee umhergeschippert, jetzt ist es auf einen Anhänger montiert. Statt Sitzbank und Fischernetz sind jetzt Theke und Musikanlage an Bord zu finden, statt Wasser hat das Boot die Straßen des Ruhrpotts unterm Kiel. Apropos Kiel – dort hat Mahmoud Ibrahim das Boot auch gekauft und die Idee für die Bootsbar entwickelt. Umgesetzt hat sie Michael Binder vom Werk 45 in Gelsenkirchen, so wie schon viele Ideen zuvor. „Wir bauen die Fahrzeuge nach Mahmouds Vorstellungen um“, sagt Binder. „Vor zehn Jahren war das erste Projekt ein VW Bulli.“

Essener macht Hubschrauber zur Cocktailbar

Die größte Herausforderung bisher war die Hubschraub-Bar. „Wir mussten den Hubschrauber so umbauen, dass er mobil ist und verkehrssicher auf der Straße bewegt werden kann“, erklärt Binder. Dafür waren die Kufen zu breit und mussten verschmälert werden, außerdem war ein Bootsanhänger nötig, um den Hubschrauber darauf montieren zu können. Musikanlage, Kühlung für die Getränke, Party-Beleuchtung, Feuer und Seifenblasen fanden ihren Platz und machten die Hubschraub-Bar neben dem Oldtimer-Bulli zum beliebtesten Objekt. Nun sind Binder und Ibrahim gespannt, wie das Boot ankommen wird, das sie bald auch auf mades.me aufnehmen werden.

Mahmoud Ibrahim mixt in einem seiner Oldtimer einen Cocktail. Vor rund zehn Jahren hatte er die Idee für seine Essener Firma „Cocktailtaxi Mades“.
Mahmoud Ibrahim mixt in einem seiner Oldtimer einen Cocktail. Vor rund zehn Jahren hatte er die Idee für seine Essener Firma „Cocktailtaxi Mades“. © FUNKE Foto Services | Lara Förster

Während der Corona-Krise musste Ibrahim, der den Betrieb gemeinsam mit zwei Brüdern führt, den Fuhrpark verkleinern. Aufträge brachen weg und er verkaufte einige Fahrzeuge. Mittlerweile hat er wieder auf 40 Fahrzeuge aufgestockt. Sie können für Großveranstaltungen, Firmenfeiern und auch private Feste gebucht werden. Wer zum Beispiel den Oldtimer für zweieinhalb Stunden inklusive 30 Cocktails bucht, zahlt 449 Euro, beim Hubschrauber sind es 599 Euro, Anfahrtskosten, weitere Cocktails und Extra-Zeit kommen noch dazu. Mittlerweile gehören auch Kaffee, Bier, Wein und Catering zum Angebot, in Essen und Umgebung können einzelne Cocktail-Bestellungen ausgeliefert werden.

Cocktailtaxi Mades ist von Essen schon nach Kroatien gerollt

Wenn Ibrahim zum Shaker greift, dann kann er die Bestellung häufig schon erraten. „Klassiker wie Caipirinha, Sex on the Beach und Piña Colada gehen am besten“, sagt er. Der 39-Jährige hat schon während der Schulzeit und des Studiums in Bars gearbeitet, unter anderem war er auch in der Borbecker Dampfe im Einsatz. Das Cocktail-Mixen hat er in der Barschule Rostock gelernt, sein Wissen gibt er auch im Rahmen von Workshops weiter, bei Team-Events, Geburtstagen oder Junggesellenabschieden.

Für die Fahrten mit den verschiedenen Cocktailtaxis hat er Unterstützung von einem Team aus zehn Leuten. Viele machen den Job nebenberuflich, weil sie die Stimmung bei den Veranstaltungen mögen, sagt Ibrahim. Sogar einige Polizisten seien dabei. Ein Barkeeper treffe eben in der Regel auf gute Laune, die Menschen freuen sich auf den Cocktail-Service.

Er selbst ist sogar schon mit einem der Fahrzeuge nach Kroatien gefahren, hat auf Ibiza und Mallorca gemixt, auch im ägyptischen Hurghada. „Ich bin schon viel rumgekommen durch den Job“, sagt er. Und trotz aktuell stark steigender Einkaufspreise, die er nur zum Teil weitergebe, blicke er optimistisch in die neue Saison, die Nachfrage sei weiterhin vorhanden.