Essen. Nach einem Treffen mit der Galeria-Spitze sieht Thomas Kufen noch Spielraum für Kompromisse, was Karstadt im Limbecker Platz anbelangt.
Oberbürgermeister Thomas Kufen verbreitet nach einem Treffen bei der NRW-Landesregierung Hoffnung, dass der Standort Essen von Galeria Karstadt Kaufhof doch noch zu retten ist. „Für die Städte ist bei den Schließungen das letzte Wort noch nicht gesprochen“, so Kufen nach dem Gespräch in Düsseldorf. Bei dem Austausch ging es um die angekündigten Schließungen und den Stand der Gespräche mit den jeweiligen Eigentümern der Immobilien. Neben den OBs der betroffenen Städte, nahm auch Galeria-Vorstandschef Miguel Müllenbach an dem Treffen teil. Von noch verbliebenen 30 Filialen der Warenhauskette in NRW sollen 15 bis zur Mitte dieses Jahres bzw. zu Beginn des kommenden Jahres geschlossen werden.
Klar sei beim Gespräch geworden, dass es Unterschiede zwischen den Schließungs-Standorten gibt. Während die Häuser zum Beispiel in Duisburg und Gelsenkirchen schon Mitte 2023 schließen sollen, gehört Essen zu jenen, für die erst Ende Januar 2024 das Ende geplant ist. Diese Zeit, so Kufen, gelte es zu nutzen, um sich als Stadt konstruktiv und vermittelnd zwischen Galeria und dem Vermieter einzubringen.
Ziel sei es, Kompromisse auszuloten, die einen eventuell räumlich reduzierten Weiterbetrieb ermöglichen.„Es geht um die Arbeitsplätze vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und es geht um Orte in unseren Innenstädten, die immer noch ein wichtiger Treffpunkt und Ankerpunkt sind“, so Kufen.
Plan B für die von Schließung betroffenen Städte
Sicher ist allerdings, dass es zu Schließungen kommen werde. Deshalb sei es ein wichtiges Signal, das die Landesregierung schnell gehandelt habe und jetzt fünf Millionen Euro für Umnutzungskonzepte zur Verfügung stellt. „Wo sich Schließungen nicht verhindern lassen, können die betroffenen Städte so einen Plan B prüfen und ihre Innenstädte weiterentwickeln“, so Kufen. Es gehe um kreative Lösungen, wie die Warenhausstandorte in Zukunft genutzt werden können und die Zentren damit attraktiv bleiben. „Dabei geht es nicht nur um die Immobilien selbst, sondern auch um das Umfeld in den Innenstädten.“
Bereits bei der ersten Schließungswelle 2020/2021 hatte die Landesregierung 1,74 Millionen Euro beigesteuert, um in den damals betroffenen Kommunen Nachnutzungskonzepte zu unterstützen. Einige Standorte konnten in der Folge eine Handelsnachnutzung erfahren, in anderen Standorten laufen Umbauten oder es werden gemischte Nutzungen zusammen mit den Eigentümern angestrebt.