Essen. Die Gewerkschaft NGG macht aktuell Druck auf die Brauereien in NRW und fordert mehr Lohn. Mit im Visier: Stauder in Essen.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft am Mittwoch erneut Beschäftigte der Essener Privatbrauerei Jacob Stauder zum Warnstreik auf. Sie rechnet damit, dass rund 30 Stauder-Beschäftigte vor der Brauerei für einen deutlichen Lohnzuwachs protestieren werden. Dies dürfte zu weiteren Ausfällen in der Bierproduktion führen, heißt es.

Es ist der zweite Ausstand bei Stauder binnen drei Wochen. Die NGG fordert in der laufenden Tarifrunde 430 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten in den nordrhein-westfälischen Brauereien; für Azubis solle es 150 Euro mehr geben. „Egal, ob für den Brauer und Mälzer, die Bürokraft oder den Maschinenführer an der Abfüllanlage: Ein ordentliches Lohn-Plus für alle ist fällig. Die Stimmung in der Privatbrauerei gärt gewaltig. Deshalb gehen die Beschäftigten jetzt auch innerhalb von nur drei Wochen das zweite Mal auf die Straße“, sagt der Gewerkschaftssekretär der NGG Ruhrgebiet, Jens Zimmermann.

Gewerkschaft NGG verweist auf hohe Inflation

Die NGG spricht von einem „Light-Lohn“, den die Arbeitgeber bislang angeboten hätten. Deren Angebot von 150 Euro mehr pro Monat bezeichnet die Gewerkschaft als „reichlich mager“. Sie verweist zum einem auf die hohe Inflationsrate in NRW von zuletzt 8,5 Prozent. Zum anderen ziehe der Bierkonsum nach den dünnen Corona-Jahren wieder kräftig an und mit ihm auch der Gewinn der Brauerei-Besitzer. Allerdings klagen Brauereien derzeit über massiv gestiegene Kosten. Auch Stauder hat damit zu kämpfen.