Essen. Essens Bahnhöfe schneiden im Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr leicht verbessert ab. Woran es an vielen Bahnhöfen noch mangelt.

Der Zustand der Essener Bahnhöfe und S-Bahnhaltepunkte hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. 15 der 26 Bahnhöfe genügen den Ansprüchen der Fahrgäste aber nicht. Das geht aus dem neuen „Stationsbericht“ hervor, den der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) jetzt vorgelegt hat. Die „rote Laterne“ als schlechtester Bahnhof der Stadt behält der S-Bahnhof Frohnhausen.

Zum 16. Mal nahmen sogenannte Profi-Tester im vergangenen Jahr im Auftrag des VRR auch Essens Bahnhöfe in Augenschein und bewerteten diese nach Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit.

Im Gesamtergebnis schnitten diesmal zwei Bahnhöfe besser ab als im Jahr zuvor: der S-Bahnhof Steele und der S-Bahnhalt Stadtwald. Beide stuften die Testpersonen insgesamt als zufriedenstellend ein. Ein Jahr zuvor sahen die Tester auch dort noch Verbesserungsbedarf, was nun noch für 14 der 26 Bahnhöfe gilt. Den S-Bahnhof Frohnhausen bewerteten die Testpersonen als einzigen auch diesmal als insgesamt unzureichend. Keiner der Essener Bahnhöfe erhielt eine hervorragende Bewertung – wie schon 2021.

Nur noch ein Bahnhof wurde in Sachen Aufenthaltsqualität als unzureichend eingestuft

Das Gesamtergebnis stellt sich allerdings differenziert dar, betrachtet man zum Beispiel allein die Aufenthaltsqualität. In dieser Hinsicht gilt nur noch der S-Bahnhof Frohnhausen als unzureichend, 2021 traf dies auch auf die Bahnhöfe Gerschede, Holthausen, Steele, Überruhr und Kettwig-Stausee zu.

Alle fünf Bahnhöfe schnitten diesmal besser ab und wurden als verbesserungswürdig eingestuft, was allerdings für 21 der 26 Essener Bahnhöfe gilt. In Sachen Aufenthaltsqualität besteht also noch reichlich Luft nach oben.

Der Essener Hauptbahnhof gilt laut VRR insgesamt als zufriedenstellend

Als zufriedenstellend stuften die Testpersonen den S-Bahnhof Bergeborbeck ein, der sich damit ebenfalls verbessern konnte, sowie die S-Bahnhöfe Dellwig, Eiberg und den Hauptbahnhof.

So schnitten Essens Bahnhöfe ab

Das Gesamtergebnis für Essens 26 Bahnhöfe fiel laut VRR so aus: „hervorragend“: keiner; „zufriedenstellend“: Hauptbahnhof, Stadtwald, Zollverein-Nord, Borbeck, Dellwig-Ost, Eiberg, Horst, Kupferdreh, Steele, Steele-Ost und Werden; „verbesserungswürdig“: Essen-Süd, Essen-West, Altenessen, Bergeborbeck, Borbeck-Süd, Dellwig, Gerschede, Holthausen, Hügel, Kray-Nord, Kray-Süd, Überruhr, Kettwig und Kettwig-Stausee; „unzureichend“: Frohnhausen.

Ein Bahnhof fiel negativ aus dem Rahmen: der Bahnhof Borbeck. 2021 galt dessen Aufenthaltsqualität noch als zufriedenstellend, ein Jahr später erkannten die Testpersonen auch dort Verbesserungsbedarf.

Mangelnde Barrierefreiheit bleibt ein Manko an einigen Essener Bahnhöfen. An acht Bahnhöfen bewerteten die Testpersonen den Zustand als „nicht tolerierbar“. Dies gilt für Bergeborbeck, Essen-West, Borbeck-Süd, Dellwig, Holthausen, Kray-Süd, Kettwig-Stausee und einmal mehr für den S-Bahnhof Frohnhausen. Auch der Bahnhof Holthausen wird als solcher eingestuft, weil es dort vorübergehend keinen Aufzug gibt.

Am S-Bahnhof Stadtwald gibt es statt einen Aufzug nun zwei, weshalb die Testpersonen dort hinsichtlich der Barrierefreiheit keinen Verbesserungsbedarf mehr sehen.

Die Barrierefreiheit fiel bei der Bewertung des VRR weniger stark ins Gewicht

Die Frage der Barrierefreiheit fällt bei der Gesamtbewertung mit einem Anteil von zehn Prozent weniger stark ins Gewicht als die Aufenthaltsqualität mit 60 Prozent und die Qualität der Fahrgastinformationen mit 30 Prozent. Letztere erachten die Testpersonen nur am Bahnhof Essen-West als verbesserungswürdig. Zufriedenstellend sind die Informationen demnach an den Bahnhöfen Altenessen, Steele-Ost und Eiberg. An allen anderen Bahnhöfen sei das Informationsangebot gar „hervorragend“ – sogar neuerdings am S-Bahnhof-Frohnhausen.