Essen-Bochold. Nach jahrelangem Stillstand schreiten die Arbeiten am Kanal parallel zum Borbecker Mühlenbach voran. Was in Essen geplant ist.

Die Bauarbeiten der Emschergenossenschaft zur Verlegung des Abwasserkanals am Borbecker Mühlenbach schreiten voran: Nachdem zum Jahreswechsel zwei Baugruben an der Erdwegstraße errichtet wurden, ist nun auch der Vortrieb des neuen unterirdischen Abwasserkanals erledigt. Am vergangenen Wochenende hat die Vortriebsmaschine den Zielschacht erreicht. Der neue Kanal verläuft parallel zum Gewässer.

Es folgen jetzt weitere Arbeiten, damit im April zwei Schachtbauwerke erstellt werden sowie weitere unterirdische Vortriebsarbeiten ausgeführt werden können. Sie finden zwischen der Erdwegstraße 35 und 37 in östlicher Richtung auf einer Länge von etwa 65 Metern statt. Voraussichtlich Ende des Jahres werden die Arbeiten in der Erdwegstraße mit der Wiederherstellung der Straßenoberfläche dann abgeschlossen, so die Emschergenossenschaft. „Bei derartigen Bauarbeiten kann es zeitweise zu Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner wie beispielsweise Lärm und Dreck kommen“, heißt es in einer Mitteilung. „Hierfür bittet die Emschergenossenschaft um Verständnis und wird die Einschränkungen so gering wie möglich halten.“

Wasserralle sorgte für Bauverzögerung in Essen

Während alle anderen Zuflüsse der Emscher bereits abwasserfrei sind, erfolgt die Abwasserfreiheit des Berne-Systems erst jetzt. Grund für die Verzögerung ist unter anderem die Wasserralle: Der seltene und daher schützenswerte Vogel wurde an der Stadtgrenze zwischen Essen und Mülheim nachgewiesen. Seine Sichtung stoppte das Bauprojekt für ganze fünf Jahre.

Die Emschergenossenschaft baute in knapp 500 Metern Entfernung ein Ersatzhabitat, in dem der Vogel allerdings nicht brüten wollte. In enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf entstand ein zweites Ersatzhabitat im Bereich der ehemaligen Kleingartenanlage Böhmerstraße in Frohnhausen, in dem die Wasserralle nun ein neues Zuhause finden kann. Weitere Informationen über den Berne-Umbau und die Emschergenossenschaft gibt es unter www.eglv.de.