Essen-Freisenbruch. Für das Quartier am Hellweg müssen Straßen umgebaut werden. So entsteht eine neue große Kreuzung in Essen-Freisenbruch. Parkplätze fallen weg.

Die Baustellen auf der Bochumer Landstraße sorgen schon seit geraumer Zeit für mitunter massive Verkehrseinschränkungen in dem Bereich, wo ein neues Einkaufszentrum entstehen soll. Derzeit laufen dafür die Vorbereitungen und Arbeiten der Stadt. Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität hat nun indes den Plänen für den Aus- und Umbau der Kreuzung Bochumer Landstraße / Sachsenring / Rodenseelstraße zugestimmt. Die Verwaltung soll diese zur Baureife bringen. Immerhin ändert sich in dem Bereich einiges.

Auf der Bochumer Landstraße, wo es in Richtung Wattenscheid für Linksabbieger auf die Rodenseelstraße und für Rechtsabbieger in den Sachsenring geht, soll es künftig noch eine weitere Möglichkeit geben: Mit der neuen Kreuzung, sollen Verkehrsteilnehmer von der Rodenseelstraße über die Bochumer Landstraße direkt in den Sachsenring Richtung Eiberg fahren können. An der neuen Kreuzung erreichen sie so auf direktem Weg die Neue Mitte Freisenbruchs. Dafür ist der Durchstich dieser Straßen geplant, der einen erheblichen Aufwand bedeutet, um die Infrastruktur dem künftig zu erwartenden Verkehr anzupassen.

Auf der Baustelle in Essen-Freisenbruch kam es zu Vandalismus und Diebstahl

Baubeginn für das Einkaufszentrum soll dann sein, wenn die Arbeiten der Stadt erledigt oder zumindest weit fortgeschritten sein werden. Bevor die Stadt jedoch mit dem Straßenbau selbst beginnen kann, galt es zunächst etwa bergbauliche Sanierungsarbeiten abzuschließen, um Hohlräume im Planungsgebiet zu verfüllen. Dabei stocke es laut Stadt auch deshalb, weil es zu Diebstahl und Vandalismus auf der Baustelle gekommen war.

Dauerbaustelle auf der Bochumer Landstraße: Hier soll es eine Kreuzung mit den Straßen Sachsenring und Rodenseelstraße geben, wo ein neues Einkaufszentrum entstehen soll.
Dauerbaustelle auf der Bochumer Landstraße: Hier soll es eine Kreuzung mit den Straßen Sachsenring und Rodenseelstraße geben, wo ein neues Einkaufszentrum entstehen soll. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Auf den Start für das neue Geschäfts- und Wohnhaus wartet nicht nur der Investor, sondern auch die Anwohner, die schon lange ihre Nahversorgung im Stadtteil vermissen. Mit dem Einkaufszentrum soll es auf rund 10.000 Quadratmetern Mieter wie Aldi, Edeka und DM geben. All das verzögerte sich nun immer wieder, nachdem es erste Pläne vor etwa acht Jahren gab. Zwischenzeitlich sind die Kosten für den Investor List Develop Commercial schon wegen der allgemeinen Wirtschaftssituation gestiegen, so dass die Sorge wuchs, er könne abspringen.

Diese Bedanken nahm Michael Garstka, geschäftsführender Gesellschafter des Projektentwicklers, den Freisenbruchern, kündigte zuletzt an, das Vorhaben wie ursprünglich geplant umzusetzen (Geschäfte, Praxen, Büros, Wohnungen, Parkplätze) und damit voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu beginnen („Alle beteiligten Parteien stehen weiterhin hinter dem Projekt.“).

Bliebe es dabei, könnte das Einkaufszentrum 2025 eröffnen - hieß es dazu. Ursprünglich lagen die Hoffnung auf eine Eröffnung auf 2022. Die Kosten bezifferte der Investor schon damals nicht genau, nannte die Höhe im mittleren, zweistelligen Millionenbetrag. Dieser dürfte sich inzwischen erhöht haben, wie auch die Kosten für die Stadt.

Kosten für die Stadt Essen belaufen sich auf rund 13 Millionen Euro

Die Grafik der Stadt Essen zeigt, wie die neue Kreuzung an der Bochumer Landstraße aussehen wird und wie die Rodenseelstraße und der Sachsenring dafür verlegt werden.
Die Grafik der Stadt Essen zeigt, wie die neue Kreuzung an der Bochumer Landstraße aussehen wird und wie die Rodenseelstraße und der Sachsenring dafür verlegt werden. © Stadt Essen | Grafik

Geschätzt werden diese Ausgaben für die Stadt für die Gesamtmaßnahme auf etwa 13 Millionen Euro. In dieser Summe enthalten sind auch die Kosten für den Knotenpunkt, den es nun zu errichten und zu einer gut einsehbaren Kreuzung umzugestalten gilt. Damit die Kreuzung so verändert werden kann, dass die Rodenseelstraße und der Sachsenring künftig unmittelbar aufeinander zulaufen, muss die Einmündung der Rodenseelstraße in die Bochumer Landstraße zukünftig etwa 70 Meter weiter östlich sein. Demnach wird sie hinter dem Gebäude, das an der Ecke Bochumer Landstraße liegt, verlaufen, derzeit befindet sie sich davor. Die Einmündung des Sachsenrings in die Bochumer Landstraße wird wiederum rund 30 Meter weiter westlich als derzeit liegen.

Für den gesamten Kreuzungsbereich sind laut Stadt separate Radverkehrsanlagen vorgesehen, die so angelegt werden, dass sich Radfahrer und Radfahrerinnen sicher und ohne Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmenden bewegen können. Die Pläne sehen zudem vor, dass entlang der Bochumer Landstraße 20 Parkplätze entfallen, auf der Rodenseelstraße hingegen sollen sieben Stellplätze hinzukommen. Auch neue Baumbeete soll es geben. Nach aktuellem Stand ist geplant, mit dem Straßenbau Anfang 2024 zu beginnen – wenn es nun keine erneuten Verzögerungen geben wird.