Essen. „Luschtobjekt“ – unter diesem Titel ist Bülent Ceylan in der Essener Grugahalle aufgetreten. Was das Publikum während des Auftritts erlebte.

Mit einem dröhnenden Gitarrenintro im Heavy Metal-Stil und einem ohrenbetäubenden „Habt ihr Luscht?“ betritt Bülent Ceylan am Donnerstagabend headbangend die Bühne der gut gefüllten Grugahalle in Essen. Er präsentiert an diesem Abend eine Show aus seinem aktuellen Programm „Luschtobjekt“, das zwar bereits 2020 Premiere feierte, aber aufgrund der Corona-Pandemie vielerorts erst jetzt nachgeholt wird.

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Bereits zu Beginn kündigt er an, das Publikum ein wenig von der „schlimmen Welt da draußen“ ablenken zu wollen. Er erklärt, der Name des Programms werde oft wie „Lutschobjekt“ verstanden – die perfekte Vorlage für eine Reihe schlüpfriger Gags.

Bülent Ceylan setzt in Essen ganz unterschiedliche Themen

Ceylans Themen bestehen an diesem Abend aus einer bunten Mischung aus Alltag und Albernheiten. Sie reichen von nächtlichen Spielplatzbesuchen während der Corona-Pandemie über die Freuden und Leiden des Vaterseins bis hin zu unterschiedlichen Begriffen für den Toilettenbesuch – in verschiedenen Dialekten. Wie bei Bülent Ceylan üblich, macht er sich auch an diesem Abend über Gepflogenheiten von Deutschen und Türken lustig.

Bülent Ceylan schlüpft in ganz unterschiedliche Rollen

Als jemand aus dem Publikum während der Pause auf Social Media postet, heute seinen Geburtstag zu feiern, greift Ceylan dies spontan auf und bringt dem Deutschtürken ein Geburtstagsständchen: „Happy Birthday“, gesungen im Stil eines Muezzinrufes. Wann immer ein Witz auf der Rasierklinge der politischen Korrektheit tanzt, fordert er das Publikum mit einem lauten „Traut euch!“ dazu auf, ruhig zu Klatschen – und nicht alles zu ernst zu nehmen.

Immer wieder schlüpft er am Abend in eine seiner schier endlosen Rollen und greift das Thema Lust aus ihrer Perspektive auf: Thor, der Donnergott; Hassan, der proletenhafte Deutschtürke; Anneliese, die Inhaberin eines Mannheimer Pelzgeschäftes; Manfred der urdeutsche Hausmeister. Sie alle nähern sich der Lust auf ihre ganz eigene Weise.

Das Ende des Abends läutet eine Reihe musikalischer Darbietungen ein, darunter der Eurythmics-Klassiker Sweet Dreams, halb gesungen und halb in bester Heavy Metal-Manier gebrüllt. Bei Cat Stevens „Father and Son“ werden im Publikum die Handylichter geschwenkt, bevor er mit Rammsteins „Engel“ unter massivem Einsatz von Pyrotechnik zum Finale kommt. Mit einem „Gottes Segen, Amen! Was ein geiler Abend!“ geht Bülent Ceylan schließlich unter Standing Ovations nach über zwei Stunden Programm von der Bühne.

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