Essen-Überruhr. Ein Brand in der Kultkneipe Trend in Überruhr rief in der Nacht zum Montag die Feuerwehr auf den Plan. Ungeklärt bleibt bislang die Brandursache.
Auch zwei Tage nach dem Feuer in der Gastronomie Trend in Essen-Überruhr bleibt die Brandursache ungeklärt. Eine Stellungnahme der Polizei steht noch aus, aber es gibt zumindest die Meldung, dass ein Brandsachverständiger nun Licht ins Dunkel bringen soll. „Die Untersuchung vor Ort ist für Donnerstagnachmittag (23.2.) geplant, mit einem Ergebnis ist jedoch nicht vor Freitag zu rechnen“, erklärt eine Sprecherin der Polizei.
Das Feuer war in der Nacht von Sonntag auf Montag (20.2.) ausgebrochen. Der Anruf der Feuerwehr überraschte Kneipenwirt Bernd Schneidereit gegen 2 Uhr früh. Seine Gaststätte in direkter Nachbarschaft zum Bürgertreff Ruhrhalbinsel im Nockwinkel 64 in Essen-Überruhr stand in hellen Flammen. Als die Rettungskräfte vor Ort eintrafen, brannte auch ein Pavillon vor der Gastronomie.
Noch immer sitzt Bernd Schneidereit der Schock in den Gliedern. „Ich kann momentan einfach noch nicht viel sagen“, so sein erster Kommentar auf die Nachfrage dieser Redaktion. „Auf mich warten nun eine Reihe von Gesprächen mit Polizei, Gutachter und Versicherung.“ Sicher ist, dass seine Kneipe durch das Feuer komplett zerstört wurde. „Wir stehen hier vor einer Kernsanierung“, erklärt Schneidereit und ringt um Fassung.
Bislang vermutet der Wirt, dass der Brand im Pavillon begann und dann auf die Gaststätte übergriff. Dies gehe aus einem Video einer vor Ort installierten Überwachungskamera hervor. Der Brandsachverständige wird gemeinsam mit der Polizei deshalb die Brandursache vor Ort klären.
Feuerwehreinsatz im Essen-Überruhr begann um 1.28 Uhr
Auch die Feuerwehr kann die Vermutung Schneidereits bislang noch nicht bestätigen: „Der Einsatz begann am Montag, 20. Februar, um 1.28 Uhr in der Frühe“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Dieter Kampschroer. „Als die Kollegen mit anderthalb Löschzügen vor Ort eintrafen, brannten sowohl der Pavillon als auch die Gaststätte. Die genaue Brandursache zu klären, ist nun Aufgabe der Kripo.“ Gelöscht wurde sowohl außen als auch innen mit zwei C-Rohren, die bei Bränden dieser Größenordnung häufig zum Einsatz kommen. Erst gegen vier Uhr morgens hatte die Feuerwehr das Feuer gelöscht und rückte nach einer letzten Kontrolle wieder ab.
Benachbarter Bürgertreff wurde vorerst geschlossen und alle Aktivitäten abgesagt
Vom Brand in Mitleidenschaft gezogen wurde auch der benachbarte Bürgertreff. Am Dienstag machte sich Uwe Hesse, Vorsitzender des im Jahr 2015 gegründeten „BürgerTreff Ruhrhalbinsel e.V.“, persönlich ein Bild vor Ort. „Die Sanitäranlage der Begegnungsstätte ist verrußt, die Räume sind verqualmt, da der Rauch von der Gaststätte über die Lüftungsschächte in unsere Räume zog“, schildert Uwe Hesse seinen ersten Eindruck.
Möglicherweise wurden die Böden im Foyer und des Kleinen Saals beschädigt. „Dies muss nun durch einen Gutachter geklärt werden“, so Uwe Hesse weiter. Auf jeden Fall steht im Bürgertreff erst einmal eine massive Grundreinigung auf dem Plan. Alle geplanten Aktivitäten und Veranstaltungen im Bürgertreff wurden daher spontan bis auf Weiteres abgesagt. Wie lange das Haus geschlossen bleibt, ist noch nicht abzusehen.
Spontane Spendenaktion soll beim Wiederaufbau der Kultkneipe helfen
Damit ist es bei Wirt Bernd Schneidereit wohl nicht getan. Nach dem schweren Brand steht offensichtlich seine Existenz auf dem Spiel. Die Solidarität in Essen ist groß. Spontan wurde eine Spendenaktion (Spendenaktion.de) ins Leben gerufen, an der sich bis Mittwochmittag (21.2.) 122 Spender beteiligten und bislang 7270 Euro zusammenbrachten. Über 1100 Mal wurde der Spendenaufruf auf dem Portal Spendenaktion.de bislang angeklickt. Insgesamt 10.000 Euro, so die Hoffnung, soll diese Aktion bringen, um die erste Durststrecke zu mildern und den Grundstein zum Wiederaufbau der Kultkneipe zu legen.