Essen-Kupferdreh. Die Baukosten steigen, die Eröffnung wird weiterhin verschoben: Die Dilldorfschule ist noch nicht fertig. Die Stadt Essen erklärt die Gründe.
Mit einiger Verspätung sollten Schüler und Schülerinnen nun voraussichtlich nach den Herbstferien vergangenen Jahres in die Essener Dilldorfschule einziehen. Dann kündigte die Stadt den Unterricht für Ende Februar an. Auch dieser Termin ist nun fraglich. Die Kosten steigen indes weiter.
Bereits 2018 hatte der Rat beschlossen, den Schulstandort wieder als Gemeinschaftsgrundschule zu nutzen. Dann gab es bei der Sanierung einige Verzögerungen, der Termin für die Reaktivierung der Schulräume an der Oslenderstraße wurde bereits mehrfach verschoben. Zuvor stand das Gebäude seit 2017 leer, nachdem dort Asylbewerber Unterkunft fanden. Seinerzeit war es bereits 20 Jahre lang Schule, erst katholische Grundschule, anschließend Gemeinschaftsgrundschule. Die wurde wegen zu niedriger Schülerzahlen bei der Anmeldung nicht mehr benötigt.
Die Generalsanierung des Schulgebäudes in Dilldorf, die 2018 startete, wurde nach einer ersten Schätzung mit etwa 4,4 Millionen Euro beziffert. dafür sollte der Bau unter anderem barrierefrei werden, komplett saniert und die Außenanlagen neu gestaltet werden. Bald war klar, dass sich die Kosten auf etwa sechs Millionen Euro erhöhen würden, zuletzt waren es dann sieben Millionen Euro.
Einzug der Schüler musste bereits mehrfach verschoben werden
Erhöht hat sich die Summe laut Stadt, da Schadstoffe gefunden worden sind und auch Kampfmittelsondierungen anstanden. Schon bevor diese starteten, gab es zusätzliche Aufgaben (Abdichtungsarbeiten) und deutlich umfangreichere Bodenarbeiten. Dann kamen weitere Hindernisse dazu, so dass der Einzug der Schüler mehrfach verschoben werden musste. Nach dem letzten Stand sollte der Unterricht dann nach den Herbstferien im Vorjahr in den frisch sanierten Räumen stattfinden. Auch dieser Zeitplan konnte nicht eingehalten werden.
„Der ursprünglichen Firma für den Bau der Außenanlagen musste aufgrund mangelnder Arbeiten im letzten Jahr gekündigt werden“, sagt Stadtsprecher Burkhard Leise. Danach sei ein Gutachten über die tatsächlich erbrachten Leistungen erstellt und nach diesem Gutachten ein neues Leistungsverzeichnis erarbeitet worden. „Nach allen Vergabefristen konnte eine neue Firma beauftragt werden, die nach den Sommerferien 2022 mit den Arbeiten beginnen konnte“, blickt er zurück aufs Vorjahr. Bei diesen Arbeiten sei dann festgestellt worden, dass die Vorgängerfirma noch wesentlich mehr Mängel hinterlassen hatte als zunächst angenommen.
Lieferschwierigkeiten bei den Absturzsicherungen wurden gemeldet
So musste der gesamte Unterbau des Schulhofs ausgehoben und ausgetauscht werden. „Durch erhebliche Mehrarbeit und Lieferschwierigkeiten bei den Betonstützwänden war die Übergabe zu den Herbstferien 2022 nicht mehr zu halten“, sagt Burkhard Leise.
Jetzt seien die Zuständigen dabei, die Außenanlagen fertigzustellen. „Allerdings wurden am 30. Januar Lieferschwierigkeiten bei den Absturzsicherungen gemeldet, sodass hier mit Wartezeiten zu rechnen ist“, ergänzt er. Zudem sollen nun im Laufe der Woche die Brandschutzmaßnahmen des Schulbaus zum Abschluss gebracht und abschließend geprüft werden. Erst im Anschluss an die Prüfung könne dann eingeschätzt werden, ob der anvisierte Termin zum Bezug der Schule gehalten werden kann. Der sollte nun Ende Februar sein.
Durch die, vor allem im Bereich der Außenanlagen, unvorhergesehenen Mehrarbeiten und die längere Bauzeit und den damit verbundenen kontinuierlich steigenden Baupreisen sind Mehrkosten in Höhe von 700.000 Euro entstanden – ein weiteres Mal.