Essen-Altenessen. Die Chefin des Allee-Centers in Altenessen erklärt, welche Läden sie sich wünscht und wie das Einkaufszentrum mit der Energiekrise umgeht.

Jeden Morgen, wenn die Center-Managerin Andrea Schwenke zunächst die Nebeneingänge für die Putzkräfte und das Technikteam aufschließt, schlüpfen bereits die ersten Besucher ins Allee-Center. Manche bleiben dort den ganzen Tag und beobachten das Geschehen. Das Altenessener Einkaufszentrum ist ein zentraler Treffpunkt. Ganz so viele Besucher wie vor der Corona-Krise kommen allerdings nicht mehr auf: „Wir haben einen Rückgang von 18 Prozent“, erklärt Schwenke, gleichzeitig sei allerdings der Umsatz gestiegen. „Vielleicht kommen doch nicht mehr ganz so viele, die sich zwar hier aufhalten, aber nichts kaufen.“

20.000 Menschen täglich im Essener Allee-Center

Rund 20.000 Menschen besuchen laut Schwenke täglich das Einkaufszentrum. Die meisten, um tägliche Besorgungen zu machen oder um etwas zu essen. Mit Kaufland, dm, Apotheke, Bäcker und Post dient das Allee-Center als Nahversorger, der gut durch die Coronakrise gekommen ist, weil eben jene Geschäfte stets geöffnet haben durften. Mit Musti’s Fleischwelt ist im vergangenen Jahr erneut ein Lebensmittelladen eingezogen. In der türkischen Metzgerei wird vakuumierte Ware angeboten. Der letzte Mieter, der das Einkaufszentrum verlassen hat, ist das Bekleidungsgeschäft Ulla Popken im September vergangenen Jahres.

Sieben von 80 Ladenlokalen stehen derzeit leer, eins weniger als Mitte 2021. Damals hatte der Weggang des Schnellrestaurants Mc Donalds für Unmut gesorgt, sowohl bei den Altenessenern als auch bei der Center-Managerin. Der Laden sei gut angenommen worden, hätte aber aufwendig renoviert werden müssen. Das wäre zu teuer geworden.

Sportartikelgeschäft fehlt im Altenessener Allee-Center

Was damals wie heute fehlt ist nach Angaben von Andrea Schwenke ein Sportartikelgeschäft wie beispielsweise Decathlon. „Für ein echtes Sportgeschäft haben wir einfach zu wenig Platz.“ Die Ladenlokale seien zu klein für das Sortiment, das in diesen Läden angeboten wird. Ein kleiner Sportladen, ein Herrenausstatter und ein Lederwarengeschäft würden die Bandbreite im Center laut Schwenke gut ergänzen. Dennoch weiß sie: „Im Vergleich zu anderen Einkaufszentren stehen wir mit unserer Leerstandsquote gut da.“

Probleme, die sie jedoch bei der Gesamtrechnung auch auf dem Zettel haben muss, sind die Energiekrise und die explodierenden Stromkosten. Dabei setzt die Chefetage im Allee-Center aufs Feintuning: Es ist dort jetzt im Winter ein bisschen kälter und im Sommer ein bisschen wärmer. „Das merken die Besucher kaum, weil die im Winter eh in dicken Jacken reinkommen“, so Schwenke. Auch die Beleuchtung sei heruntergefahren worden.

Später Rolltreppenstart im Allee-Center

Die Rolltreppen werden außerdem nicht dann gestartet, wenn der erste Bäcker in der oberen Etage öffnet, sondern erst, wenn auch die anderen Läden aufschließen. „Solange kann man zu Fuß oder mit dem Aufzug hochfahren.“ Der Glasaufzug wurde ganz abgeschafft. Das obere Parkdeck sei nur noch an Markttagen frühmorgens geöffnet und beleuchtet, an den anderen Tagen sollen Autofahrer die 200 Parkplätze im unteren Bereich nutzen. „Sobald das letzte Auto vom Parkdeck runterfährt, machen wir abends außerdem zu“, erklärt Schwenke.

So spare man auf der einen Seite Energiekosten, die dann direkt wieder „weggefressen werden durch die zurecht gestiegenen Personalkosten etwa bei den Reinigungskräften“.

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig & Werden + Borbeck & West | Alle Artikel aus Essen]