Essen. Eine 50-Jährige ist in Essen angegriffen und tödlich verletzt worden. Die Polizei fasste einen Verdächtigen. Schock im Südostviertel sitzt tief.

Ein brutales Verbrechen im Essener Südostviertel, hat am Mittwochmorgen für Entsetzen unter Anwohnern und einen Großeinsatz der Polizei gesorgt: Eine Frau (50) ist auf offener Straße von einem Mann niedergestochen und tödlich verletzt worden. Unter Reanimationsbedingungen wurde das Opfer in ein Krankenhaus gebracht, starb jedoch kurze Zeit später. Ein 34 Jahre alter Verdächtiger konnte gefasst werden. Er sitzt im Gewahrsam und wartet auf seine Vorführung bei einem Haftrichter.

Bei der 50-Jährigen handelt es sich um eine Türkin, bei dem mutmaßlichen Täter um einen Deutschen mit türkischen Wurzeln. Beide sind miteinander verwandt, sagte Polizeisprecher Thomas Weise nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Eine unbeteiligte Passantin sei während des Angriffs verletzt worden. Möglicherweise geriet sie in Hektik, als sie Zeugin des Verbrechens wurde, und stürzte.

Angreifer hat dem Opfer an der Wohnadresse im Essener Südostviertel aufgelauert

Der Angreifer hatte seinem Opfer am Morgen gegen 9.15 Uhr aufgelauert. Als die Frau ihr Wohnhaus an der Manteuffelstraße verließ, wurde sie unvermittelt attackiert, so Weise. Zeugen setzten gegen 9.20 Uhr die ersten Notrufe auf der Polizeileitstelle ab, dass ein Mann auf eine Frau einsteche. Die Tatwaffe ist an Ort und Stelle sichergestellt worden. Es handelt sich um ein Messer, bestätigte der Polizeisprecher.

Der mutmaßliche Messerstecher wurde von der Polizei abgeführt. Die Hände des Verdächtigen stecken in Tüten, um keine Spuren zu verwischen.
Der mutmaßliche Messerstecher wurde von der Polizei abgeführt. Die Hände des Verdächtigen stecken in Tüten, um keine Spuren zu verwischen. © ANC-News | Justin Brosch

Die Polizei war nach der Bluttat im Großeinsatz. Der Tatort unweit des Wasserturms am Steeler Berg wurde weiträumig abgesperrt. Die Ermittlungen laufen. Noch am Mittag wurde die Leiche der 50-Jährigen in der Essener Rechtsmedizin obduziert. Die Polizei Essen hat eine Mordkommission gebildet, um die Hintergründe des Kapitaldeliktes zu erhellen. „Das Motiv ist unbekannt“, sagte Weise.

Die Feuerwehr hat den Gehweg von den Blutlachen gereinigt

Wenige Stunden nach dem Angriff ist von den Blutlachen auf dem Bürgersteig nichts mehr zu sehen. Nach der Spurensicherung durch die Polizei hat die Feuerwehr den Gehweg mit Wasser gereinigt. Doch der Schock im Viertel bleibt.

Zwei Anwohnerinnen gehen am frühen Nachmittag die Manteuffelstraße in Richtung Steeler Straße entlang. Sichtlich beeindruckt von den Geschehnissen in der Nachbarschaft sagt eine der Frauen: „Man will so langsam gar nicht mehr hier wohnen.“ Ähnlich äußert sich ein Passant, der erzählt, seit Jahrzehnten im Südostviertel zu leben. Zwar will er nicht wegziehen, trotzdem fühle er sich nicht mehr wohl wie damals.

Eine der beiden Anwohnerinnen erzählt, dass – als sie die vielen Polizeiautos am Morgen in der Straße gesehen hat – sofort das Gerücht herumging, eine Frau sei niedergestochen worden; was sich schnell bestätigte. Ein Mann, der in einem rund 50 Meter entfernten Antiquitätenladen arbeitet, weiß zu berichten, dass er einem Nachbarn einen Stuhl zur Verfügung gestellt hat. Der musste sich erst einmal setzen, so sehr hat ihn die Tat in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung mitgenommen.

Auch interessant

Essen-Newsletter hier gratis abonnieren |Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig & Werden + Borbeck & West | Alle Artikel aus Essen]