Essen-Rüttenscheid. Am 20. Februar ist Rosenmontag, die Vorbereitungen für den Karnevalszug in Essen-Rüttenscheid laufen auf Hochtouren. Das sind die Pläne.
- Der Rosenmontagszug in Rüttenscheid findet am 20. Februar zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder statt.
- Auf dem Wagen des Prinzenpaares stehen in diesem Jahr Volker Saßen, langjähriger Vorsitzender des Festkomitee Essener Karneval, und seine Tochter Julia Saßen.
- Wie viele Wagen insgesamt beim Rosenmontagszug mitfahren werden, steht noch nicht fest. Schon klar ist aber: Es wird mehr Fußgruppen geben.
Zweimal fiel der Rüttenscheider Rosenmontagszug der Corona-Pandemie zum Opfer, in diesem Jahr ist es endlich wieder soweit: Am 20. Februar 2023 starten die Jecken ab 13.11 Uhr an der Gruga und ziehen anschließend mit vielen Wagen und Fußtruppen durch den Stadtteil. Das Festkomitee Essener Karneval präsentierte nun das Plakat mit Bildern von beiden Prinzenpaaren.
Auf dem Wagen des Prinzenpaares stehen in diesem Jahr Volker Saßen (61) – alias Prinz Volli I. –, seit 2015 Vorsitzender des Festkomitee Essener Karneval (FEK), und seine Tochter Julia Saßen (27). „Ich bin Auftritte in der Öffentlichkeit ja gewohnt, aber natürlich ist man als Prinz nochmal anders im Fokus“, sagt Volker Saßen. Julia Saßen war bei den ersten Auftritten noch etwas nervös: „Ich kannte das noch nicht, vor so vielen Leuten zu sprechen. Aber man wächst in die Aufgabe hinein und mein Vater unterstützt mich sehr.“
Rosenmontagszug in Rüttenscheid: 80.000 Zuschauer erwartet
Der Wagen des Prinzenpaares und des Kinderprinzenpaares wird in der Mitte des Zuges fahren, eingerahmt von seiner Leibgarde. Wie viele Wagen insgesamt in diesem Jahr unterwegs sein werden, ist noch nicht ganz klar. „Die Anmeldungen kommen nach und nach rein“, sagt Nicole Steeger, Schatzmeisterin des FEK, die in diesem Jahr die Aufgabe der Zugleiterin übernimmt. Fest steht aber schon: Die Strecke wird die gleiche sein wie 2020. Rund 80.000 Zuschauerinnen und Zuschauer – genauso viele wie vor der Pandemie – werden erwartet.
Beim Zug sind neben verschiedenen Karnevalsgesellschaften auf jeden Fall das Pflegeheim St. Andreas mit einigen Seniorinnen und Senioren, das Franz-Sales-Haus mit einer Gruppe von 30 Personen und eine Grundschule dabei. Auch der traditionelle Wagen des Allbau wird wieder mit einigen Profi-Sportlern die Rüttenscheider Straße entlang rollen. Und: Joey Kelly, häufiger Gast beim Essener Karneval, kommt auch 2023 wieder. Zudem sei man zuversichtlich, dass Spieler des ETB Schwarz-Weiß die Karnevalisten des FEK unterstützen werden, kündigt Volker Saßen an. Ein Trend zeichne sich bereits ab. „Wegen der gestiegenen Preise haben mehrere Gesellschaften keinen Wagen gemietet, sondern sind mit einer Fußtruppe unterwegs“, so Saßen. Das habe aber auch positive Seiten, denn so seien die Karnevalisten näher an den Zuschauerinnen und Zuschauern.
Essener Kinderprinzenpaar freut sich auf seinen Auftritt
Das Kinderprinzenpaar, Prinz Jannik-Luca I. (14) und Prinzessin Leyla-Sophie I. (11), freut sich schon auf seinen Auftritt beim Rosenmontagszug. „Zum ersten Mal fange ich nicht die Süßigkeiten, sondern stehe auf dem Wagen und werfe sie“, sagt Jannik-Luca. Das sei aufregend. Leyla-Sophie freut sich ebenfalls, in diesem Jahr nicht bloß mitzulaufen, sondern auf dem Wagen des Prinzenpaares mitzufahren. Die Elfjährige ist durch ihre Cousine zum Karneval gekommen: „Die war dreimal Prinzessin in Velbert. Seitdem wollte ich auch unbedingt Prinzessin sein.“
Unklar ist derweil noch, ob es in diesem Jahr eine Ehrentribüne geben wird. „Einige Tribünenbauer haben die Corona-Zeit nicht überlebt, bei den anderen sind die Preise extrem gestiegen“, sagt Volker Saßen. Auch sonst haben die Organisatorinnen und Organisatoren einige Hürden zu bewältigen. „Die Besetzung der Bierstände ist schwierig, weil das Geschäft ja sehr wetterabhängig ist“, so Saßen. Umso wichtiger sei der Appell an die Zuschauerinnen und Zuschauer: „Kauft euch kein Dosenbier im Supermarkt, sondern bestellt euch eines für 50 Cent mehr an den Ständen.“ Denn alle wünschten sich Events, aber diese Events müssten auch irgendwie finanziert werden.
Rosenmontagszug in Rüttenscheid: Noch einige Hürden zu überwinden
Nach zwei Jahren Pause müsse man an vielen Stellen ganz von vorn beginnen, erklärt auch Nicole Steeger. Sei es bei den Gesprächen mit den Standbetreibern, mit dem Toilettenverleiher oder auch bei der Organisation mit den Vereinen. Viele der Gewerbe, mit denen das Festkomitee zusammenarbeite, hätten mit Lieferschwierigkeiten oder Personalengpässen zu kämpfen. In den letzten Wochen hat die Karnevalistin so einige Nachtschichten geschoben – und ist nicht selten um 4 Uhr aufgestanden, um vor ihrem eigentlichen Job noch ein paar Dinge für den Zug zu erledigen. Sie blickt optimistisch auf den Februar: „In den vergangen Jahren war uns Petrus immer wohlgesonnen, unser Zug musste nie wegen Stürmen abgesagt werden. Das wird auch dieses Jahr wieder so sein.“
Ausfallen muss in diesem Jahr allerdings die traditionelle Närrische Ratssitzung. Eigentlich empfangen die Essener Prinzenpaare jedes Jahr Tollitäten aus ganz NRW im Rathaus. Doch in diesem Jahr hatten sich statt 30 nur zehn Abgesandte aus anderen Städten angemeldet – sodass sich die Organisation nicht lohnte.