Essen. Wegen Personalmangels kann die Uniklinik Essen bis nach Weihnachten keine Blutspendetermine vergeben. Nur die Thrombozytenspende läuft weiter.
Das Blutspendezentrum der Uniklinik Essen, ist aktuell weitgehend geschlossen: „Aufgrund von Personalmangel sowie Krankheit“ können seit Freitag (9. 12.) keine Vollblutspenden mehr stattfinden. Erst nach Weihnachten könne man wieder Termine vergeben, sagt Dr. Christian Temme vom Institut für Transfusionsmedizin der Uniklinik Essen. Da nicht für alle Blutprodukte eine Vorratshaltung möglich ist, sind einzelne Spender von der Schließung ausgenommen.
Während die klassische Blutkonserve nämlich sechs Wochen lang gelagert werden kann, darf ein Thrombozyten-Konzentrat nur wenige Tage lang verwendet werden. Darum können die Apherese-Spender auch jetzt weiter in das Blutspendezentrum kommen. Für sie werden Termine vergeben.
Alle anderen Blutspender und Blutspenderinnen muss man notgedrungen bis zum 27. Dezember vertrösten: Erst für diesen Tag werden wieder Spendetermine vergeben. „Das ist sehr bedauerlich, da die Tage rund um Weihnachten immer eine Haupt-Spendezeit sind“, sagt Temme.
Universitätsmedizin Essen braucht jährlich 28.000 Blutkonserven
Auch bleibe der Bedarf des Maximalversorgers Universitätsmedizin ungebrochen hoch: Jährlich werden rund 28.000 Blutkonserven benötigt, mit der neben der Uniklinik auch das St. Josef-Krankenhaus in Werden und die Ruhrlandklinik versorgt werden. Schon in Normalzeiten deckt das eigene Blutspendezentrum davon nicht mal ein Drittel. Regelmäßig kauft die Universitätsmedizin Blutkonserven etwa beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu. Auch bei anderen Zentren habe man aber mit Problemen zu kämpfen, die Versorgungslage sei schwierig.
So lässt die Blutspendebereitschaft in der Bevölkerung seit Jahren nach, und nun verhindere der Personalmangel, dass man bereitwillige Spender empfangen könne, sagt Temme. So habe man nicht nur einen hohen Krankenstand, sondern auch drei offene Stellen. Medizinische Fachangestellte werden aber auch anderen Klinikbereichen und in Arztpraxen händeringend gesucht. „Der Wettbewerb um MFAs ist heftig“, sagt Temme. „Und wir brauchen in diesem sensiblen Bereich Personal, das gut ausgebildet ist – das kann man nicht sofort.“
Thrombozyten-Konzentrate aus Essen gehen ins ganze Land
Im Moment konzentriere man sich mit den vorhandenen Kräften darauf, die aufwendige Thrombozyten-Spende aufrechtzuerhalten, nicht nur für den hauseigenen Bedarf: „Jedes 40. Thrombozyten-Konzentrat, das in Deutschland hergestellt wird, kommt aus Essen.“