Essen. Es dauerte, bis die Folgen des Brandes vom 18. August behoben waren, doch nun kann die Grugatherme wieder öffnen. Zeit genutzt für Sanierungen.
Seit dem Brand vom 18. August ruhte der Betrieb in der Grugatherme – zum Leidwesen vieler Sauna-Freunde, ist doch gerade der Herbst eine beliebte Zeit zum Besuch der Schwitz-Boxen. Doch nun steht die Wiedereröffnung an, bestätigt Thermen-Chef Karsten Peipe. Alle technischen Arbeiten sind erledigt, und eine Reihe von früher oder später ohnehin anstehenden Sanierungen und Verschönerungen hat man bei dieser Gelegenheit ebenfalls umgesetzt. Am Freitag 9. Dezember zur gewohnten Zeit um 9 Uhr kann der Sauna-Betrieb wieder starten.
Materialmangel hat die Zwangspause auf fast vier Monate ausgedehnt
„Wir haben es alle herbeigesehnt“, sagt Peipe, der in den letzten Monaten die Stammgäste immer wieder vertrösten musste. Grund war das, was man auch von anderen Baustellen kennt: Materialmangel. Der Brand in einer Sauna-Box hatte eigentlich keinen allzu großen Schaden angerichtet, ernstlich verletzt wurde auch niemand, aber es dauerte, bis alle bürokratischen Vorgänge erledigt und vor allem die notwendigen Teile für die Sanierung vorhanden waren.
Peipe hat die Zeit aber auch genutzt, um Sanierungen umzusetzen, die in nächster Zeit ohnehin angestanden hätten. So wurden die in die Jahre gekommenen Innensaunen über die Reparatur der Brandschäden hinaus komplett erneuert und vergrößert, wobei man eine sehr kleine und enge Schwitz-Box – die Rosenquarzsauna – komplett aufgegeben hat. Aus drei sind also nun zwei geworden.
Zwei Innensaunen wurden komplett neu aufgebaut, sind jetzt größer und luftiger
Diese zwei neu gestalteten Saunen erhielten nicht nur ein neues Innenleben, sie haben auch dank bodentiefer Fenster und Türen von außen wie von innen eine komplett andere, freundlichere Anmutung. „Das alte Design von 2006 war nicht mehr zeitgemäß“, so Peipe. Die eine Sauna wird in der Variante Bio-Farblicht neu erstehen und auf moderate 65 Grad aufgeheizt. In die andere wurde die Illusion eines Fensters hineingebaut, durch das man auf schöne Landschaften schaut, dazu gibt es entsprechende Sounds, etwa Meeresrauschen. Hier werden 75 Grad herrschen.
Neue helle Platten an den Außenwänden in diesem Bereich komplettieren den frischen und luftigeren Eindruck. Ferner haben die Ruheräume neue Böden erhalten, die Außentreppe zur Dachterrasse wurde saniert, der Schlamm im Zierteich entfernt und nicht zuletzt wurden die Herren-Duschen und -Toiletten einer Grunderneuerung unterzogen. Auch das war nach 16 Jahren dringend nötig. Bei den neu erbauten oder erst vor einiger Zeit sanierten Außensaunen bleibt alles beim Alten, ebenso im Gastro-Bereich und in den Umkleiden.
Insgesamt wurde ein mittlerer fünfstelliger Euro-Betrag ausgegeben
Insgesamt hat der Geschäftsführer nach eigenen Angaben „einen mittleren fünfstelligen Euro-Betrag ausgegeben“, um die Grugatherme fit zu halten. „Wir haben die fast viermonatige Zwangspause auf diese Weise, so gut es geht, genutzt“, sagt er.
Die Belegschaft sei an Bord geblieben und nicht in Kurzarbeit geschickt worden, hat stattdessen im Rahmen der jeweiligen handwerklichen Möglichkeiten mit angepackt, etwa bei Arbeiten im Saunagarten und am Teich. Dank einer Versicherung im Fall unvorhergesehener Betriebsausfälle habe sich finanziell einiges abfedern lassen, doch deutet Peipe an, dass der ausgefallene Umsatz bei nahezu unveränderten Betriebskosten natürlich wehgetan hat.
Exakt 48 Stunden vor Wiedereröffnung ist nicht alles erledigt, aber der Endspurt sei so berechnet, dass Freitag morgen sicher gestartet werden könne. „Wichtig war, dass eine bestimme Lüftung funktioniert, und das tat sie“, sagt Karsten Peipe, der sich allerdings – halb scherzend – über den Stresspegel der letzten Tage vor dem Neubeginn keine Illusionen macht: „Es wird so sein, wie bei vielen Sanierungen: Vorne werden die Gäste hereinkommen, hinten gehen gleichzeitig die Handwerker raus.“