Essen. Die Gewerkschaft der Polizei hält die „Besonderen Verbindungskräfte“ des Ordnungsamts für ein Modell, das landesweit Schule machen sollte.
Die ab dieser Woche geltende Erreichbarkeit von Essener Ordnungskräften über die üblichen Dienstzeiten hinaus sollte in ganz Nordrhein-Westfalen Schule machen. Dies hat jetzt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) gefordert.
Deren Landesvorsitzender Michael Mertens erklärte: „Die durchgängige Besetzung der Ordnungsbehörde ist absolut zu begrüßen.“ Als Polizei werde man in vielen Einsätzen für Ordnungsämter tätig, obwohl diese originär zuständig seien. Die „Besonderen Verbindungskräfte“ in Essen (BVK) werden schon für eine „gewisse Entlastung sorgen“. Geplant sind vier Teams mit je zwei Kräften.
Klar sei aber auch: Es werde gerade nachts und Wochenenden weiterhin Ordnungswidrigkeiten geben, bei denen die Polizei künftig gefordert bleiben wird. Denn, so Mertens: „Nicht jede Ruhestörung endet in Einsicht.“
Schnellere Verfügbarkeit der Polizei für andere Einsätze
Oberbürgermeister Thomas Kufen und Essens Polizei-Chef Detlef Köbbel hatten jüngst Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die die jeweiligen Zuständigkeiten zwischen Kommune und Landesbehörde regelt. Da die Polizei bei zunehmenden Aufgaben und bestenfalls stagnierender Personalausstattung Prioritäten setzen muss, sieht sich die Behörde seit einiger Zeit kaum mehr in der Lage, Ordnungswidrigkeiten, die keine Straftaten sind, rund um die Uhr zu verfolgen.
„Der Einsatz der Verbindungskräfte wird zu einem spürbaren Erfolg in der Abarbeitung von Einsätzen führen“, ist Köbbel überzeugt. Die Polizei habe nun einen zentralen Ansprechpartner, der auch außerhalb der üblichen Bürodienstzeit zur Verfügung stehe. „Dies wird zu einer schnelleren Verfügbarkeit der polizeilichen Einsatzkräfte für andere Einsätze führen.“
Nachts und durchgehend an Wochenenden verfügbar
„Mit diesem neuen Team wird das Essener Ordnungsamt zukunftssicher aufgestellt“, sagt Ordnungsdezernent Christian Kromberg. „Wir werden auch spät nachts und durchgehend am Wochenende erreichbar und sichtbar im Einsatz sein.“ Aktuell sind folgende Dienstzeiten geplant: montags bis donnerstags von 16.30 bis 1 Uhr, freitags und samstags von 17.30 bis 2 Uhr, sowie sonntags von 11.30 bis 20 Uhr. Die neue Einheit startet zunächst mit fünf Kräften, weitere werden gerade auf ihre neue Aufgabe vorbereitet.