Essen. Fehler bei der Essener Polizei: Anders als gemeldet, wurden die Reifen von SUVs in Essen nicht zerstochen. Es wurde die Luft herausgelassen.
Peinliche Panne bei der Essener Polizei: Anders als die Behörde zuerst meldete, wurden die Reifen von 16 SUVs in Essen-Bredeney in der Nacht zu Mittwoch (9.11) nicht zerstört, vielmehr wurde durch Manipulation an den Ventilen die Luft herausgelassen. Die Aktivistengruppe „Tyre Extinguishers“ machte also zutreffende Angaben, als sie in einem Bekennerschreiben erklärte, sie habe „nur“ die Luft aus den Reifen gelassen. „Die Falschmeldung war ein individueller Fehler hier im Hause, für den wir uns nur entschuldigen können“, sagt Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato am Freitag (11.11).
Zwar gilt das mutwillige Herauslassen der Luft aus Autoreifen ebenfalls als Sachbeschädigung, doch hätte das Zerstechen der Pneus dennoch eine neue Dimension der Gewalt gegen Sachen eröffnet – genau so hatte es die Polizei Essen in ihrer Medienarbeit zu dem Fall auch dargestellt.
Ohne Überprüfung hat die Polizei die Zerstörungsthese weiterverbreitet
Nun stand der kleinlaute Rückzug: Im Einsatzprotokoll sei von Zerstörung der Reifen die Rede gewesen, dies habe man dann ohne weitere Überprüfung so weiterverbreitet, hieß es. Erst die Überprüfung aller 16 angezeigten Fälle habe dann den Sachverhalt aufgeklärt. „Hier ging bei uns Schnelligkeit vor Gründlichkeit, das sollte nicht passieren“, so Pascal Schwarz-Pettinato.
Die Gruppe „Tyre Extinguishers“ hält allradangetriebene SUVs für besonders klimaschädlich und unterstellt außerdem eine besonders große Gefährdung anderer bei Unfällen. Daraus ergebe sich das Recht, diese Autos mittels illegaler Eingriffe stillzulegen bzw. den Besitz solcher Autos zu verleiden.