Essen. Die Gruppe Extinction Rebellion wirft der Stadt Essen vor, auch gesunde Straßenbäume zu fällen. Grün und Gruga weist dies empört zurück.
Umwelt-Aktivisten von „Extinction Rebellion Essen“ haben am Freitag am Stadtwaldplatz gegen das Fällen von Straßenbäumen demonstriert. Mitglieder der Gruppe stellten sich auf die Fahrbahn und breiteten Transparente aus. „Klimaschutz jetzt“ und „Grün und Gruga: Stoppt das Fällen und Verheizen“ stand darauf zu lesen.
Extinction Rebellion wirft der Stadt Essen vor, Straßenbäume aus wirtschaftlichen Erwägungen zu fällen, statt die Bäume zu erhalten. Grün und Gruga schaffe durch mangelnde Pflege selbst die Voraussetzungen für Fällungen, Baumbeete wiesen häufig Mängel auf. Wiederholt seien auch gesunde Bäume gefällt worden.
Laut Stadt Essen werden Bäume nach gerichtsfesten Verfahren gefällt
Grün und Gruga wirft der Gruppe vor, die Öffentlichkeit bewusst zu täuschen, und weist die Behauptungen der Aktivisten zurück. Diese seien unwahr und fachlich unhaltbar. Sogenannte Risikobäume würden von Sachverständigen in einem „nachvollziehbaren, dokumentierten und gerichtsfest anerkannten Verfahren“ identifiziert. Wirtschaftliche Erwägungen spielten dabei keine Rolle, sondern ausschließlich die Frage der Sicherheit.
Selbst, wenn Bäume Schäden aufwiesen, werde versucht, diese zu erhalten. Behandlungs- und Schnittempfehlungen, die laut Grün und Gruga im Nachklang des verheerenden Sturms „Ela“ entwickelt worden seien, seien mittlerweile bundesweit angewandte Praxis. Baumbeete würden „wo immer möglich“ saniert, bevor ein Baum gepflanzt wird. Grün und Gruga verweist auf wissenschaftliche Erkenntnisse und spricht von Nachholbedarf. Fakt ist: Nicht jeder Standort ist optimal.
Aktivisten hatten durch Straßenblockaden in Essen auf sich aufmerksam gemacht
Keinesfalls würden, wie behauptet, gesunde Bäume gefällt um den Bedarf an Heizenergie des Biomasse-Heizwerkes der Stadtwerke, am Grugapark zu decken. Verwendet werde ausschließlich Restholz aus der Baumpflege. Dies sei angemessen und sinnvoll vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels und der Diskussion um die Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe. Laut Extinction Rebellion sollte Heizenergie mit Wärmepumpen Solarthermieanlagen produziert werden.
Die Gruppe hatte in der Vergangenheit durch Protestaktionen gegen Luftverschmutzung durch den Autoverkehr auf sich aufmerksam gemacht, indem Aktivisten Straßen und Kreuzungen blockierten.