Essen-Borbeck. 28 Millionen Euro soll der Neubau des Hallenbades Borbeck kosten. Wie der Bund hier nun unterstützen soll.
Für den geplanten Neubau des Hallenbades Essen-Borbeck werden Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beantragt. Das hat der Rat der Stadt Essen in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch beschlossen. Das neue Hallenbad ist als Ersatz für das knapp 60 Jahre alte Bad an der Vinckestraße vorgesehen.
Die Pläne für die ehemalige Sportanlage an der Germaniastraße sind umfassend: Vorgesehen sind hier ein Schwimmbad mit Sport- und Lehrschwimmbecken, ein Sportzentrum sowie eine Turnhalle zusammen mit dem geplanten Mehrgenerationenquartier inklusive einer Kita. Im Frühjahr nächsten Jahres soll die Sporthalle an der Germaniastraße abgerissen und das Gelände baureif gemacht werden.
Photovoltaik auf dem Dach
Im Mai 2021 hatte der Rat die entsprechende Finanzierung beschlossen und sich dabei für die so genannte „Planungsvariante 3“ entschieden. Die sieht unter anderem einen Eingangsbereich mit externer Gastronomie, Photovoltaikanlage auf den Dachflächen, einen Umkleide- und Sanitärbereich für die Badegäste, ein 25-Meter-Schwimmerbecken mit sechs Bahnen, eine Sprunganlage sowie ein Lehrschwimmbecken mit 100 Quadratmetern Wasserfläche und einem Hubboden vor. Letzterer sorgt dafür, dass die Wasserhöhe genau eingestellt werden kann, was vor allem Schwimmanfängern zugutekommt. Zudem sind ein Sport- und Gesundheitszentrum für Gerätetraining und Kursangebote sowie eine Gymnastikhalle und ein Kraftraum vorgesehen.
Fördermittel des Bundes
Das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ hält Fördermittel in Höhe von insgesamt 476 Millionen Euro bereit. Gefördert werden Projekte von Kommunen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung. Die Projekte sollen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt relevant sein, zum Erreichen der Ziele des Klimaschutzgesetzes im Sektor „Gebäude“ beitragen und den energetischen Anforderungen zur Absenkung von Treibhausgasemissionen beitragen. Eine vorbildhafte Nachhaltigkeit sowie Barrierefreiheit sind ebenfalls vorzulegen.
„Ich hoffe sehr, dass die Fördermittel genehmigt werden, denn dieses Projekt ist für den Bezirk unglaublich wichtig“, sagt Kevin Kerber, Vorsitzender des TuS Borbeck. Bis zur Fertigstellung nutzt der Verein weiter das alte Borbecker Stadtbad an der Vinckestraße. Und tatsächlich pocht Kerber auch gar nicht auf eine schnelle Fertigstellung, denn: „Lieber vernünftig planen und plangerecht realisieren, als schnell machen und dann hinterher Fehler ausbügeln.“
Die Kosten beliefen sich beim Planungsbeschluss im Mai 2021 auf 24,858 Millionen Euro. Für den weiteren Projektverlauf wurden dann im Februar dieses Jahres rund drei Millionen Euro Mehrkosten prognostiziert. Da der Krieg in der Ukraine jedoch zu Preissteigerungen in allen Bereichen führt, sind Kostenplanungen gerade im Bau derzeit grundsätzlich schwierig.
Fertigstellung bis Sommer 2025
Wie hoch die Förderung dann letztendlich sei, könne noch nicht benannt werden, so die Stadt. Um Fördergelder vom Bund zu erhalten, müsse bis zum 30. September zunächst eine Projektskizze eingereicht werden. In einer zweiten Phase – voraussichtlich zum Ende dieses Jahres – wird die Stadt dann vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aufgefordert, entsprechende Gelder zu beantragen. Dafür ist erneut die Beteiligung der politischen Gremien erforderlich. Ein Zuwendungsbescheid, in dem dann auch die genaue Höhe der Förderung angegeben wird, ist dann im Laufe des Jahres 2023 möglich.
Das passt zum aktuellen Zeitplan: Der Baubeginn war ursprünglich für Dezember 2022 geplant, verschob sich dann aber auf Juni 2023, da das Baugelände an der Germaniastraße im Zuge des Hochwasserschutzes um einen Meter angehoben werden muss. Kerber rechnet nun mit einem Beginn der Arbeiten für Herbst oder Winter des kommenden Jahres. Angesetzt sind 18 Monate, sodass das Hallenbad etwa im Sommer 2025 fertiggestellt wäre.