Essen. Der „Ruhr CSD Essen“ findet am Samstag (6.8.) in gewohnter Form statt. „Endlich“, so ein Organisator, geht es wieder mitten durch die City.
- Der „Ruhr CSD Essen“ findet am Samstag (6.8.) statt
- Anders als in den beiden Vorjahren können Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder mitten durch die Essener Innenstadt ziehen
- In diesem Artikel lesen Sie, was bei der diesjährigen Veranstaltung geplant ist
Der „Ruhr CSD Essen“ ist zurück. „Endlich“, sagt dessen „Vater“ Dietrich Dettmann. In den vergangenen zwei Jahren fand die Veranstaltung wegen Corona in deutlich kleinerer Form als üblich statt. „Wir wollten wieder auf den größten und zentralsten Platz.“ Und so wird es kommen, wenn der CSD am Samstag (6.8.) nach dem Demozug auf dem Kennedyplatz sein Finale erreichen wird.
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Theoretisch wäre das auch in den beiden vergangenen Corona-Jahren möglich gewesen. Praktisch hätte das aber Folgendes bedeutet: „Man hätte das Gelände einzäunen müssen“, erklärt Dettmann. Außerdem hätten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Coronavirus testen lassen müssen. „Das entsprach nicht der Offenherzigkeit des CSD“, sagt er über die damalige Situation. Und so musste die Großdemo für die Rechte der LSBTIQ*-Community einen Bogen um die Innenstadt machen.
„Ruhr CSD Essen“: 2021 nahmen nur 1000 Menschen teil
Folge war, dass nur rund 1000 Menschen am Ruhr CSD 2021 teilnahmen – in diesem Jahr und ohne Corona-Auflagen hoffen die Organisatoren wieder auf mehrere Tausend. „Wie viele es aber genau werden, ist überhaupt nicht abzuschätzen“, sagt Dettmann.
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Er ist aber zuversichtlich, dass viele bei der mittlerweile 19. Auflage der Veranstaltung mitlaufen. Der Kennedyplatz werde wieder „aus allen Nähten platzen“, heißt es in einer Mitteilung. Dettmann habe gehört, dass es in einem Hotel am Kennedyplatz bereits keine Zimmer mehr geben soll. Das mag daran liegen, dass sich der Essener CSD ausdrücklich als „Ruhr CSD“ versteht. „Wir haben überregionalen Anspruch“, sagt Dettmann. Das zeigten auch die 25 Infostände von verschiedensten Gruppen, Vereinen und Parteien aus der Region.
Was ist genau geplant? Der Demozug startet am Samstag um 13 Uhr an der Varnhoststraße in Höhe der Aidshilfe Essen. Von dort aus geht es über den Varnhorstkreisel in Richtung Lichtburg. Dann ziehen die Teilnehmer über Kettwiger und Viehofer Straße bis zum Pferdemarkt. Anschließend geht es in die Rottstraße, zum Kopstadtplatz und abschießend auf den Kennedyplatz. „Dort endet die Demonstration auf dem CSD Straßenfest mit einer Kundgebung“, teilen die Veranstalter mit.
Auf der Bühne treten unter anderem auf: Wanda Kay, Betty D. Fort, Janine Marx, Julius Faehndrich, Zeit-Flug. Neben Kultur und Unterhaltung findet eine politische Talkrunde statt (16 Uhr), außerdem ist eine Schweigeminute der Aidshilfe Essen geplant (19 Uhr).
Gegen 23 Uhr soll Schluss auf dem Kennedyplatz sein, wer weiterfeiern möchte, kann dies auf der offiziellen CSD-Abschluss-Party in die Diskothek „809“ am Kopstadtplatz machen.
Schirmherr Thomas Kufen zeichnet „Vater“ des „Ruhr CSD Essen“ aus
Vor Ort wird auch Oberbürgermeister Thomas Kufen – Schirmherr des „Ruhr CSD Essen“ – sein. Gegen 14 Uhr wird er eine Laudatio halten. Dietrich Dettmann wird für seine 18-jährige Organisation der Veranstaltung mit dem „Blütenfestaward 2022“ ausgezeichnet.
Zur Anfangszeit des CSD in Essen habe es noch „Stirnrunzeln“ gegeben, erinnert sich Dietrich Dettmann. In der Zwischenzeit habe sich die Gesellschaft durchaus verändert. Viel sei beispielsweise bei der Homo-Ehe passiert. Trotzdem wird er in einer Mitteilung wie folgt zitiert: „Wir wollen Flagge zeigen und demonstrieren, weil noch nicht alle Ziele erreicht sind, und hoffen auf zahlreiche Teilnehmer_innen!“
Apropos Gendern: Dettmann habe Verständnis dafür, wenn sich Menschen damit schwertun. „Sie müssen sich ja schon mit Negerküssen und Zigeunerschnitzeln auseinandersetzen“, sagt er. Gleichwohl wünsche er sich, dass man auch dieses Thema sachlich diskutiert. Er stellt aber klar: „Jeder soll es so machen, wie er will.“
>>> INFO: Sicherheit beim „Ruhr CSD Essen“
- Die Teilnehmer werden gebeten, keine großen Taschen oder Rucksäcke mitzunehmen. Das soll das Sicherheitsgefühl verbessern. Zum Sicherheitskonzept gehöre auch, dass es Sperren an den Zufahrten zum Kennedyplatz samt Sicherheitspersonal gebe. „Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, heißt es.
- Die Veranstalter bitten darum, keine Getränke mitzubringen, insbesondere keine Glasflaschen.