Essen-Altenessen. Das ehemalige Baggerübungsgelände in Essen ist verkauft. Was und wann auf dem großen Areal in Altenessen gebaut werden soll.
Ein großes Neubaugebiet ist in Altenessen geplant: Die Allbau-Gruppe hat eine rund 33.000 Quadratmeter große Fläche an der Bäuminghausstraße gekauft. Unter dem Namen „Barbarapark“ soll auf dem ehemaligen Baggerübungsgelände ein komplett neues Wohnviertel entstehen. Auf diesen Schritt hatten in Altenessen bereits viele gewartet, nachdem erste Pläne für das Bauvorhaben ausgelegt worden waren. Nun ist der nächste Schritt zur Bebauung erfolgt.
Über mehrere Jahrzehnte diente das Areal dem Bauindustrieverband NRW zu Ausbildungszwecken. Der Verband ist mittlerweile nach Oberhausen umgezogen und hat nun einen Vertrag zum Verkauf an die Allbau GmbH geschlossen. In deren Besitz soll das Grundstück in Kürze übergehen – mitten in der Krise, in der anderswo große Bauprojekte still stehen. Dazu teilt Allbau auf Nachfrage mit: „Krisen kommen und gehen. Wir betreiben hier eine aktive Grundstücksbevorratung, um den Bedarf an neuem Wohnraum unmittelbar dann zu decken, wenn die Rahmenbedingungen wieder besser und verlässlicher sind.“
Hunderte neue Wohnungen sollen in Essen gebaut werden
Die Chance auf das Grundstück hatte man sich nicht entgehen lassen wollen. „Die Grundstücksdimension bietet die Chance, ein in sich funktionierendes, modernes und lebenswertes Quartier im Essener Norden zu schaffen, das auch die umliegenden Stadtbereiche qualitativ und inhaltlich aufwerten wird“, so Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski. Bis zu 400 Wohneinheiten seien rein rechnerisch möglich.
Das hat die städtebauliche Rahmenplanung des Architekturbüros pbs Architekten aus Aachen ergeben, das sich in einem Wettbewerb gegen mehr als 20 andere Stadtplanungs- und Architekturbüros durchgesetzt hatte. Die Planung lässt aus der Sicht der Allbau GmbH erkennen, „in welcher Qualität ein lebenswertes, verkehrsberuhigtes und nachhaltiges neues Wohnquartier entstehen kann.“ Eine genaue Planung dessen, was tatsächlich auf dem Gelände gebaut werden wird, steht noch aus. Vorgesehen ist in jedem Fall ein Mix aus verschiedenen Wohnformen, inklusive öffentlich gefördertem Wohnungsbau, dessen Anteil noch nicht feststeht.
Termin für den Baustart in Altenessen steht noch nicht fest
„Die Fortschreibung der Planung, die Entwicklung der zu realisierenden Wohnkonzepte und das Volumen werden wir sorgfältig und ausgewogen angehen“, so Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski. Den Zeitpunkt des Baustarts lässt er noch offen – wegen der aktuellen Krise. Störungen in den Lieferketten, steigende Baupreise ein Anstieg des Zinsniveaus ließen eine genaue Terminierung nicht zu. Man werde die Marktentwicklung beobachten und einen passenden Zeitpunkt finden.
Dass die Fläche noch mehrere Jahre brach liegen wird, müssten die Altenessener jedoch nicht befürchten, betont Allbau auf Rückfrage: „In unserer Erwartung sehen wir 24 bis maximal 36 Monate, innerhalb derer sich die Marktbedingungen erholen und verbessern werden. Sollte die Wohnbauförderung relevant auf die aktuelle Krise reagieren, werden möglicherweise auch früher Projekte wieder gangbar. Mit unseren Gesellschaftern sind wir im Gespräch, die wirtschaftlichen Ansprüche zu Wohnbau-Projekten möglicherweise nach unten zu skalieren, um die Bautätigkeit nicht aufschieben zu müssen.“
Allbau-Geschäftsführer Miklikowski hatte jüngst angekündigt, dass die Wohnungsbaugesellschaft Planungen für einige Bauprojekte aufgrund der aktuellen Krise ruhen lassen müsse und zugleich versichert, dass es bei den aktuell laufenden Projekten nicht zu einem Baustopp kommen werde. Einen solchen hatte die Gewobau zuletzt in Bergerhausen verkündet.