Essen-Karnap. Auf dem Karnaper Friedhof kommt es immer wieder zu Vandalismus und Diebstählen. Was die Essener Friedhofsverwaltung dagegen tun will.
Die Vandalismus-Serie auf dem Karnaper Friedhof geht weiter. Es habe in den vergangenen Wochen mehrere Brände gegeben, berichtet Denis Gollan, Sprecher der Bürgerinitiative „Karnap im Wandel“. Die Spuren hat er auf Fotos festgehalten: An einem Zaun, an Büschen und Bäumen sind Rußspuren zu sehen. Zu einem Großbrand kam es zum Glück nicht, es wurde aber bereits zum wiederholten Male auf dem Friedhofsgelände gezündelt.
„In den vergangenen Wochen wurden zwei Großbehälter abgefackelt“, so Gollan. Zudem sei die Metall-Abdeckung an einer Wasserstelle gestohlen worden, wie zuvor bereits Gullydeckel. „Ich habe die neuen Schäden der Friedhofsverwaltung und der Bezirksvertretung V mitgeteilt“, sagt er. „Mehr kann ich als aufmerksamer Bürger nicht mehr tun. Ich habe bereits vor Monaten verstärkte Kontrollen des Ordnungsamts gefordert. Die Politik und die Ordnungsbehörden sind gefragt.“ Gollan hatte sich bereits zu Beginn des Jahres in der Debatte zu Wort gemeldet. Er kritisierte illegale Müllablagerungen, Vandalismus, Brände und Diebstähle auf dem städtischen Friedhof in Karnap.
Diebstähle auf dem Karnaper Friedhof belasten Angehörige
Den Ereignissen sehen sich auch Betroffene wie Doris Weißmüller-Brune machtlos gegenüber. Die 71-Jährige hatte vor wenigen Wochen am Grab ihrer Mutter vor einem blanken Grabstein gestanden – Diebe hatten die Buchstaben aus Bronze abmontiert und gestohlen. Zuvor war bereits der Sockel einer Grablampe verschwunden. Der Diebstahl belastet Weißmüller-Brune nicht nur durch den finanziellen Schaden, sondern vor allem emotional. Sie denkt sogar darüber nach, das Grab aufzulösen, weil sie sich nach den wiederholten Vorfällen nicht zu helfen weiß.
„Auf dem Karnaper Friedhof ist gar nichts in Ordnung“, so Gollan. „Andauernder Vandalismus und eine schlechte Pflege.“ Grün und Gruga als Friedhofsverwaltung bestätigt, dass auf dem Friedhof im Mai und Juni Abfallcontainer aus Kunststoff abgebrannt sind. Der Brand sei von Besuchern und Personal entdeckt und von der Feuerwehr gelöscht worden. „Es kam zu Verunreinigungen im Umfeld, die behoben wurden“, so Christina Waimann, Sprecherin von Grün und Gruga. „Der Schaden liegt bei rund 300 Euro.“
Der Ablaufrost an der Wasserstelle sei aus eigenem Lagerbestand ersetzt worden. Grün und Gruga betont erneut, dass im Rahmen einer Ordnungspartnerschaft mit der Polizei und dem Ordnungsdienst die Kontrollen auf dem Karnaper Friedhof verstärkt werden sollen. Zudem prüfe man gemeinsam mit den Entsorgungsbetrieben, ob und unter welchen Bedingungen es möglich sei, feuerfeste Behälter zur Verfügung zu stellen.