Essen. Folkwang-Uni Essen richtet neue Pina-Bausch-Professur ein: Weltberühmte Performance-Künstlerin Marina Abramović übernimmt Amt zum Wintersemester.
Die Essener Folkwang-Universität der Künste bekommt eine prominente Gastprofessorin. Die Künstlerin Marina Abramović, die seit vielen Jahren mit ihren radikalen, grenzüberschreitenden Performances international für Furore sorgt, übernimmt zum Wintersemester 2022/23 die erste Pina Bausch Professur. Eingerichtet wurde die Professur mit Mitteln der Landesregierung NRW.
Berufen werden sollen international herausragende Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen, die als Gastprofessorinnen und -professoren für jeweils ein Jahr an der Folkwang Universität der Künste „neue Arbeitsweisen entwickeln sowie ein alle Grenzen überschreitendes Denken und Forschen gemeinsam mit den Studierenden umsetzen“ sollen, heißt es in einer Mitteilung der Folkwang-Universität.
Die neue Pina Bausch Professur ist nach der weltberühmten Folkwang Alumna Pina Bausch benannt. Mit Marina Abramović hat man gleich zum Auftakt eine bedeutende Gastprofessorin gewonnen. In vier Arbeitsphasen 2022 und 2023 wird die mit 25 ausgewählten Folkwang Studierenden aus allen Studienbereichen – Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft – arbeiten. Als Abschluss ist für den Sommer 2023 eine öffentliche Performance geplant.
Weltberühmt: Die Performance „The Artist is Present“ im New Yorker Museum of Modern Art
Marina Abramović gilt seit Jahrzehnten als Ikone der Performance-Kunst, die nicht selten den eigenen Körper zur Bühne macht und dabei bis zum äußersten geht. Der Krieg in Jugoslawien, die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Biografie und patriarchalen Mustern, aber auch der Geschlechterkampf haben Abramović’ radikale Selbstinszenierung dabei maßgeblich geprägt.
Weltberühmt wurde ihre Arbeit „The Artist is Present“ 2010 im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA), wo die 1946 in Belgrad geborene Künstlerin drei Monate lang Besuchern reglos gegenübersaß. 700.000 Menschen standen Schlange, um Abramović für einen Moment schweigend in die Augen zu blicken Auch Stars wie Tilda Swinton oder Lady Gaga nahmen Platz.