Bonn. . Eine zwölftägige Performance von Marina Abramovic ist in der Bundeskunsthalle erstmals seit 16 Jahren wieder zu sehen. „Das ist sehr emotional für mich“, sagte die Künstlerin zum Auftakt der Re-Performance ihrer Arbeit „The House with the Ocean View“. Die Performance, die bis zum 24. Juni zu sehen ist, wird in Bonn von der Performerin Lyn Bentschik ausgeführt.

Eine zwölftägige Performance von Marina Abramovic ist in der Bundeskunsthalle erstmals seit 16 Jahren wieder zu sehen. „Das ist sehr emotional für mich“, sagte die Künstlerin zum Auftakt der Re-Performance ihrer Arbeit „The House with the Ocean View“. Die Performance, die bis zum 24. Juni zu sehen ist, wird in Bonn von der Performerin Lyn Bentschik ausgeführt.

Abramovic hatte die Performance 2002 in der New Yorker Sean Kelly Gallery uraufgeführt. So wie Abramovic damals wird Bentschik nun in Bonn zwölf Tage und zwölf Nächte in drei schwebenden, miteinander verbundenen Räumen leben, die in der Bundeskunsthalle aufgebaut wurden. In dieser Zeit wird sie nicht essen und nicht sprechen. Die Besucher können ihr bei ihrer täglichen Routine zusehen - vom Schlafen und Duschen bis hin zur Benutzung der Toilette. Abramovic zeigte sich tief bewegt über die erstmalige Wiederaufführung ihrer Performance. „Es ist eine schwierige Arbeit“, sagte sie. Bentschik war vor Beginn der Performance nach Abramovics Methode vorbereitet worden. „Die Arbeit lebt jetzt ohne mich weiter“, sagte die 71-jährige Künstlerin. Mit der Performance habe sie herausfinden wollen, ob es ihr möglich sei, sich selbst zu läutern, sagte Abramovic. Es gehe um den Austausch der Energie zwischen Künstler und Publikum.

„House with the Ocean View“ wird im Rahmen der Ausstellung „Marina Abramovic. The Cleaner“ präsentiert. Die Ausstellung zeigt bis zum 12. August Filme mit Performances Marina Abramovics sowie Fotografien, Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und Archivmaterial. Zudem sind weitere Neuauflagen ihrer Performances zu sehen, die von geschulten Performern ausgeführt werden. Die 1946 in Belgrad geborene und in New York lebende Abramovic gehört zu den meist diskutierten Gegenwartskünstlerinnen. Sie setzt sich in ihren Arbeiten mit Erinnerung, Schmerz, Verlust, Ausdauer und Vertrauen auseinander.