Essen-Frohnhausen. Das Low-Carb-Restaurant „Lekka“ hat im ehemaligen Kölner Hof in Essen eröffnet. Die Betreiber setzen auf Küche ohne Zucker und Weizen.

  • Der ehemalige Kölner Hof in Essen-Frohnhausen ist neu bezogen: Dort hat das Restaurant „Lekka Low Carb Kitchen“ eröffnet.
  • Die Betreiber setzen auf eine Küche, die mit wenig Kohlenhydraten auskommt – egal ob beim Burger, bei der Pizza oder beim Kuchen.
  • Ihre Lebensmittel verkaufen sie auch über einen Online-Shop.

Wer auf Zucker und Weizen lieber verzichtet, ist seit einigen Wochen im ehemaligen Kölner Hof (Duisburger Str. 20) an der richtigen Adresse. Dort hat das Low-Carb-Restaurant „Lekka Low Carb Kitchen im Kölner Hof“ eröffnet, in dem kohlenhydrat- und glutenarme Küche angeboten wird. Die Betreiber Jessica Klossas (41) und Marc Breian (38) veranstalten Themenabende mit verschiedenen Gerichten sowie Koch- und Backkurse. Außerdem verkaufen sie Low-Carb-Lebensmittel in einem Online-Shop und beliefern ihre Kunden mit einem „Törtchen-Taxi“.

Klossas hat zehn Jahre lang in der Systemgastronomie gearbeitet. „Für mich war danach klar: Ich möchte nichts mehr kochen, was aus der Tüte kommt“, sagt sie rückblickend. Sie selbst vertrage Zucker und Weizen nicht gut, habe deshalb angefangen, mit Low-Carb-Gerichten in der eigenen Küche herumzuexperimentieren – und stellte fest: Den Bekochten schmeckte es sehr gut. Mit der Zeit habe sie zudem gemerkt, dass diese Art der Ernährung immer stärker im Gespräch gewesen sei.

Neues Essener Restaurant veranstaltet Themenabende

2017 eröffnete Klossas zum ersten Mal ein Restaurant namens „Lekka“ in Bottrop. Nach dem ersten Lockdown im Jahr 2020 schloss sie pandemiebedingt, hielt sich gemeinsam mit Geschäftspartner Marc Breian aber mit Catering, einem Online-Shop und Kochkursen zu Hause über Wasser. Dann fanden die beiden die Räumlichkeiten an der Duisburger Straße.

Ihre Produkte verkaufen die Betreiber des neuen Essener Lokals „Lekka“ auch in einem Online-Shop.
Ihre Produkte verkaufen die Betreiber des neuen Essener Lokals „Lekka“ auch in einem Online-Shop. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Hier verfolgen die beiden ein etwas anderes Konzept als beim ersten Lokal. Es gibt keinen regulären Restaurantbetrieb mit festen Öffnungszeiten und Speisekarte. Stattdessen finden Veranstaltungen statt, bei denen es immer ein bestimmtes Gericht gibt. So stehen zum Beispiel demnächst ein Pizza-Abend (Freitag, 8. Juli) und ein Burger-Abend (Freitag, 15. Juli) an.

Low-Carb-Backwaren mit pflanzlichem Süßungsmittel

Die Gerichte sind stets nach „Low Carb-Art“ zubereitet. Das bedeutet zum Beispiel in Bezug auf einen Burger: Rindfleisch und Salat sind wie gewohnt dabei, das selbst gemachte Brötchen ist aber nicht mit Weizenmehl, sondern mit Quark und Eiern gebacken. Als Soße gibt es zum Beispiel einen zuckerfreien Ketchup und statt Pommes aus Kartoffeln eine Alternative aus Kohlrabi. Nur bei den Getränken könne man auch auf die ungesunde Variante zurückgreifen, verrät Klossas mit einem Lachen: „Wer unsere zuckerfreie Limo absolut nicht möchte, bekommt auch eine Cola.“

Angestellte haben Jessica Klossas und Marc Breian in ihrem Restaurant in Essen-Frohnhausen aktuell nicht. Sie managen Küche und Service zu zweit.
Angestellte haben Jessica Klossas und Marc Breian in ihrem Restaurant in Essen-Frohnhausen aktuell nicht. Sie managen Küche und Service zu zweit. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Tag der offenen Tür

Am Sonntag, 10. Juli, gibt es im Restaurant „Lekka“ von 12 bis 18 Uhr einen Tag der offenen Tür. Dann können Kunden vorbeikommen und auch etwas probieren. Alle Informationen und den Online-Shop des Lokals gibt es auf www.lekka.ruhr. Dort gibt es auch Tickets für Kochkurse und andere Veranstaltungen.

Auch bei Kuchen und Torten kommen die Betreiber des „Lekka“ ohne Kohlenhydrate in Form von Zucker oder Mehl aus. Stattdessen werden hauptsächlich Mandelmehl und ein pflanzliches Süßungsmittel verwendet. Der Schokoladenkuchen wird mit Backkakao oder hochprozentiger Schokolade zubereitet. Alle süßen Produkte, darunter zum Beispiel Schokotorte, Käsekuchen oder Tiramisu, kann man abholen oder für einen Aufpreis per „Törtchen-Taxi“ liefern lassen.

Essener Restaurantbetreiber ziehen positives Fazit

Klossas und Breian möchten sich bei der weiteren Ausgestaltung ihres Konzepts an der Nachfrage orientieren. „Davon hängt ab, ob wir irgendwann mal einen regulären Restaurantbetrieb haben werden“, sagt Breian. Aktuell haben die beiden keine Angestellten, machen alles zu zweit, Küche wie Service. Möglich ist es aber schon jetzt, das „Lekka“ zum Beispiel für eine Feier zu mieten. Dann stellen die Betreiber ein Menü zusammen. Außerdem kann man sich zum Einstieg in Low-Carb-Ernährung beraten lassen.

Bisher sind beiden Betreiber zufrieden mit der Resonanz. Gerade zu Anfang seien viele Stammkunden gekommen, die schon in Bottrop regelmäßig zu Gast gewesen seien. Klossas’ Erfahrung mit der Low-Carb-Küche: „Am Anfang sieht man häufig Herren, die mit einem langen Gesicht am Tisch sitzen. Da wissen wir sofort: Die wurden mitgeschleppt.“ Registrierten die aber, dass sie auch im Low-Carb-Restaurant einen Rindfleisch-Burger bekommen, ändere sich das aber meist schnell. „Wir freuen uns dann umso mehr, wenn wir Überzeugungsarbeit leisten konnten.“