Essen. Wie wird Essen digitaler und nachhaltiger? Antworten darauf soll eine Online-Umfrage zum Thema Smart-City liefern. Wie man dabei mitmachen kann.

Was wünschen sich die Essenerinnen und Essener für die Zukunft ihrer Stadt? Wie digital soll ihr Alltag aussehen? Mit einer Online-Umfrage will man in Essen herausfinden, was bei den Menschen auf dem Wunschzettel ganz oben steht. „Wir wollen Impulse bekommen, einen Querschnitt an Meinung“, berichtet Dr. Silke Katharina Berger, die seit genau einem Jahr die Smart-City-Initiative „Connected Essen“ leitet.

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Berger ist angetreten, um der Stadt eine Smart-City-Strategie an die Hand zu geben. Bis Ende des Jahres soll zusammen mit Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft ein „strategisches Handlungskonzept“ vorliegen. Und dieses ist auch nötig, wenn man sich etwa ein Ranking für 2021 des Digitalverbands Bitkom ansieht.

Digitalranking deutscher Großstädte: Essen liegt auf Platz 39 von 81

Von 81 dort gelisteten Großstädten liegt Essen gerade einmal auf Rang 39. Das sind zwar fünf Plätze besser als ein Jahr zuvor. Doch schon da hatte Oberbürgermeister Thomas Kufen gesagt: „Wir wollen ins obere Drittel.“ Dazu fehlen noch einige Plätze. Zum Vergleich: Ruhrgebietsstädte wie Bochum (Platz 7), Gelsenkirchen (11), Dortmund (22) oder Duisburg (37) sind besser platziert. Der OB will solche Rankings aber nicht überbewertet wissen. „Wir machen bereits viel, durch ‘Connected Essen’ legen wir das nun auch offen“, sagt Kufen am Donnerstag (30.6.).

Silke Katharina Berger (Initiative ‘Connected Essen’) und Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen rufen zu einer Online-Umfrage auf.
Silke Katharina Berger (Initiative ‘Connected Essen’) und Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen rufen zu einer Online-Umfrage auf. © Stadt Essen | Moritz Leick

Alles gut also? Mitnichten. Damit Essen digitaler, nachhaltiger und lebenswerter wird, soll besagte Gesamtstrategie bis Ende des Jahres stehen. In diesem Jahr habe es laut Silke Katharina Berger vier Workshops gegeben, an denen die breite Bevölkerung nicht teilnehmen konnte. Durch die jetzt im Juli laufende Online-Umfrage soll sich das nun ändern. Berger kündigt an, dass deren Ergebnisse genauso viel zählen sollen, wie ein Workshop. Kufen zur Umfrage: „Wir möchten wissen, was Essenerinnen und Essenern auf den Nägeln brennt.“

Online-Fragebogen zu sieben unterschiedlichen Themenfeldern

Es dauert geschätzte 5 bis 7 Minuten, den Online-Fragebogen auszufüllen. Sieben Handlungsfelder wurden definiert: Bildung, Umwelt, Mobilität/Infrastruktur, Gesundheit, Bürger-Services, Wohnen sowie Wirtschaft/Wissenschaft/Forschung. In diesen Kategorien sollen User jeweils angeben, was ihnen besonders wichtig ist. Beim Thema Umwelt etwa: Sicherheit (Videoüberwachung), Sauberkeit (bspw. Sensoren in Abfallcontainer) oder auch Energiesparen. Abgefragt werden bei der Mobilität etwa Nachhaltigkeit (ÖPNV, Car-Sharing etc.) oder die Fahrradinfrastruktur in der Stadt.

Nicht nur aus vorgefertigten Antworten kann man wählen. Es gibt jeweils auch die Möglichkeit, eigene Gedanken aufzuschreiben und so in die Umfrage miteinfließen zu lassen. Wer also beim Thema Bürger-Services Anregungen hat wie sich die Verwaltung dort künftig besser aufstellen kann, kann an entsprechender Stelle ein Freifeld ausfüllen.

Silke Katharina Berger von „Connected Essen“ hofft darauf, dass möglichst viele Menschen mitmachen, sodass unter dem Strich ein repräsentatives Ergebnis steht. Man darf gespannt sein, inwieweit sich die Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger schlussendlich in der Smart-City-Strategie Essens wiederfinden werden.

>>> INFO: Connected Essen

  • Der Online-Fragebogen kann im Internet unter dieser Adresse ausgefüllt werden: www.unsere-smartcity-essen.de/Umfrage
  • Die Smart-City-Initiative „Connected Essen“ will auf diversen Plattformen für den Fragebogen werben. Im Stadtbild soll es entsprechende Hinweise geben. Durch das Einscannen eines QR-Codes kann man so direkt auf die entsprechende Seite gelangen.
  • Wer mitmachen möchte, kann dies nur online machen. Angekündigt wurde, dass es entsprechende Hilfestellungen in den „Zentren 60 Plus“ geben soll.