Essen. Die Straßenkampf-Szenen in Altendorf sind schädlich für den Stadtteil und für Essen insgesamt, sagt OB Kufen. Polizei und Justiz seien gefordert.

Als Reaktion auf den Straßenkampf rivalisierender Clans in Altendorf hat Oberbürgermeister Thomas Kufen von Polizei und Justiz eine entschlossene Reaktion gefordert. „Gewalttätige Auseinandersetzungen auf offener Straße dulden wir nicht“, so Kufen in einer Stellungnahme. “Die Szenen, die wir am Wochenende in Altendorf erleben mussten, schaden dem Stadtteil Altendorf und der Stadt Essen insgesamt.“

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In Altendorf sei eine schwierige Situation entstanden. „Die große Verunsicherung in der Bevölkerung ist nachvollziehbar“, so Kufen im Gespräch mit dieser Zeitung. Man werde aber vor der Kriminalität „keinen Millimeter zurückweichen“. Kufen räumte ein, dass man in Essen womöglich zu lange zugeschaut habe bei der Verfestigung krimineller und gewaltbereiter Strukturen. „Mit meiner Amtsübernahme 2015 und der von Polizeipräsident Frank Richter ist das aber anders geworden.“

Essen OB Kufen: „Mühlen der Justiz mahlen langsam, aber sie mahlen“

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen appelliert auch an die Aussagebereitschaft der Bürger, um die Clan-Kriminalität zu bekämpfen.
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen appelliert auch an die Aussagebereitschaft der Bürger, um die Clan-Kriminalität zu bekämpfen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Der OB attestierte der Polizei „nachweislich hervorragende Arbeit beim Kampf gegen die Clan-Kriminalität“. Daher würden sicher schnell Hintergründe der Tat ermittelt und Täter zur Rechenschaft gezogen. Auch die Justiz sei gefordert, auf die Tat schnell eine Bestrafung folgen zu lassen. Dass sich die Clans augenscheinlich ziemlich sicher fühlen bei ihren Aktivitäten, kommentierte der OB so: „Die Mühlen der Justiz mahlen langsam, für manchen zu langsam, aber sie mahlen.“

„Wir werden nicht nachlassen, diese Form der Parallelgesellschaft konsequent zu verfolgen und mit allen Mitteln des Rechtsstaats zu unterbinden“, kündigt Kufen an. Auch die Stadtverwaltung verfüge über Netzwerke und arbeite eng mit den Behörden zusammen. Wichtig sei, dass kein Zweifel entstehen dürfe, dass sich ein auf Kriminalität basierendes Lebensmodell nicht lohne. Denn nicht zuletzt schaden Vorfälle wie in Altendorf auch allen in diesem Zusammenhang unternommenen Integrationsbemühungen der vergangenen Jahre.

Der OB appelliert an die Aussagebereitschaft der Bürger: „Wir fordern alle Personen auf, die zu den Vorfällen am Wochenende sachdienliche Hinweise geben können, mit den Sicherheitsbehörden zu kooperieren und sich somit klar zu distanzieren.“