Essen. Das Gemälde „Himmel“ des Malerstars Gerhard Richter stammt aus einer Essener Privatsammlung. Museum Folkwang erhält so ein lange verborgenes Bild

Das Essener Museum Folkwang hat zu seinem 100-jährigen Bestehen ein spektakuläres Geschenk erhalten. Ein Essener Sammlerpaar hat dem Museum das großformatige Gemälde „Himmel“ des Malerstars Gerhard Richter als Schenkung überlassen.

Schon die erste Präsentation des Werkes war Ende 2020 eine kleine Sensation. Das Himmel-Bild war zuvor niemals in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen und dem Museum Folkwang zunächst als Leihgabe anvertraut worden. Nun hat sich das Essener Sammlerehepaar entschlossen, das Gemälde dem Museum zu schenken. Dieses hatte die Arbeit Anfang der 1980er Jahre direkt aus dem Atelier Richters erstanden und zunächst 40 Jahre lang im Privatbesitz behalten.

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Die Nachricht der Schenkung erreichte Museumsdirektor Peter Gorschlüter anlässlich der 100-Jahr-Feier des Folkwang-Museumsverein Anfang Juni und hat einen besonderen Stellenwert. „Die großzügige Geste des Essener Sammlerehepaars ist eine der bedeutendsten Schenkungen in der 100-jährigen Geschichte des Museum Folkwang.“

„Eine der bedeutendsten Schenkungen in der 100-jährigen Geschichte des Museum Folkwang“

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Seitdem das Gemälde zunächst als Leihgabe im Museum Folkwang ausgestellt worden sei, zähle es zu den meist fotografierten Werken im Museum“, sagt Gorschlüter. „Was zeigt, dass es nicht nur kunsthistorisch von großer Bedeutung ist, sondern auch die Menschen unterschiedlichster Prägung bewegt und fasziniert. Es zukünftig dauerhaft im Besitz des Museums zu wissen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, erfüllt uns mit großer Freude und Dankbarkeit.“ Der Entschluss des Sammlerehepaares aus dem Kreis der Mitglieder des Folkwang-Museumsvereins kröne das Jubiläum in besonderem Maße.

Der Bundespräsident sieht Essens Museum Folkwang als VorbildRichters „Himmel“ misst 325 x 250 cm und gehört zu der Werkgruppe der Wolkenbilder, die Gerhard Richter zwischen 1968 und 1979 malte. Es ist eines der wenigen Hochformate der Serie. Wie auch bei anderen Werken Richters diente ihm eine selbst aufgenommene Fotografie als Vorlage für das Gemälde. Der besondere Ausschnitt, den der Künstler auswählte, legt den Fokus auf die Darstellung des gleißenden Sonnenlichts, wodurch Bildgegenstand und Abstraktion miteinander verschmelzen und die Grenze zwischen Wirklich- und Unwirklichkeit verschwimmt.