Essen-Steele. Steele feiert auf den Ruhrwiesen: Am Tag der offenen Gesellschaft beteiligen sich Essener Schulen, Politiker und Einzelhändler. Was geplant ist.
Wenn am kommenden Samstag, 18. Juni, der Tag der offenen Gesellschaft ansteht, dann ist auch in Steele viel geplant: Picknick, Kajakfahren, Fußballturnier, Vorführungen der Steeler Schulen sowie eine Konzertbühne. Dahinter steckt das Bündnis „Mut machen – Steele bleibt bunt“.
Bereits 2019 fand das Stadtfest mit Picknick auf den Ruhrwiesen statt, dann unterbrach die Pandemie die Veranstaltung. Nun möchten die Organisatoren auch in Steele ein Zeichen für ein friedliches, solidarisches Zusammenleben, für Toleranz und Vielfalt und gegen Hass und Ausgrenzung setzen. Oftmals würden die Aufmärsche der „Steeler Jungs“ den Eindruck von einem aufkeimenden Rechtsextremismus im Stadtteil vermitteln, nun soll ein anderes Bild vermittelt und vor allem ein Fest gefeiert werden.
Einzelhändler und Geschäftsleute unterstützen den Tag
„Wir freuen uns über die Beteiligung und Mitwirkung der Schulen und Kitas aus Steele, der Kirchen und Religionsgemeinschaften, der Sportvereine, der Parteien aus der Bezirksvertretung und zahlreicher Initiativen“, sagt Irene Wollenberg vom Bündnis. Das Stadtfest soll auch Gelegenheit bieten zu erfahren, wer sich im Stadtteil engagiert. Dazu zählen ebenso Einzelhändler und Geschäftsleute, die den Tag unterstützen.
Für alle Besucher und Besucherinnen soll es ein Mitmachprogramm und ein musikalisches Bühnenprogramm geben, dazu trägt etwa das Kulturzentrum Grend bei. Den musikalischen Auftakt bilden Mitglieder der Bigband des Gymnasiums Wolfkuhle (13 Uhr). Auch die Rockband des Carl-Humann-Gymnasiums ist mit dabei (17 Uhr). Weiterhin gibt es Reggae-Musik, arabische Klassik, türkisch-kurdische Folklore sowie bulgarische Tänze und persische Kinderlieder.
„Kick out Rassismus“ heißt das Fanprojekt von Rot-Weiss Essen und TC Freisenbruch
Die Sportvereine bieten Mitmachaktionen an, wie etwa ein Ruderergometer des Steeler Rudervereins oder Kajakfahren auf der Ruhr. „Kick out Rassismus“ heißt wiederum das Fanprojekt von Rot-Weiss Essen und TC Freisenbruch. Für die Kinder gibt es Hüpfburgen, Schminktische und ein Kindertheater des Theaters Freudenhaus.
An anderer Stelle dreht sich alles um Religion und Politik. Auf dem „Platz der Religionen“ stellen sich die Kirchen und Religionsgemeinschaften vor. Auf dem „Platz der Demokraten“ können Interessierte mit Politikern aus der zuständigen Bezirksvertretung ins Gespräch kommen, die außer für Steele auch für die Stadtteile Horst, Freisenbruch, Leithe und Kray verantwortlich sind. Darunter sind Mitglieder der CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Partei Die Linke.
Es warten arabische, türkische und italienische Spezialitäten
Dann wartet noch eine Besonderheit, kündigt Irene Wollenberg an. Ein weibliches Prachtstück aus Steele nennt sie die Figur, die sich das Bündnis „Mut machen – Steele bleibt bunt“ ausgedacht und die Karnevalswagen-Bauer Jacques Tilly gestaltet hat. Mit ihm gemeinsam wird Irene Wollenberg „Steeliene“ vorstellen.
Wer sein Picknick übrigens nicht selbst mitbringt, auf den warten arabische, türkische und italienische Spezialitäten sowie Kaffee, Tee, Wein und ein Foodtruck. Eröffnet wird der Tag mit einem Friedensgebet der Religionsgemeinschaften. Beendet wird er gegen 22 Uhr dann mit einer Feuershow.
Das Programm zum Tag der offenen Gesellschaft
Der Tag der offenen Gesellschaft findet am Samstag, 18. Juni, in der Zeit von 12.30 bis 22 Uhr auf den Ruhrwiesen in Steele zwischen dem Ruderclub und Schwimmverein statt. Los geht’s um 12.30 Uhr mit einem Friedensgebet der Religionsgemeinschaften.
Viele Programmpunkte
Das weitere Programm: 13 Uhr, Bigband des Gymnasiums Wolfskuhle; 14.10 Uhr, Lan Netty & the M.M.A – Reggae, Dancehall und Afrobeat. Daran schließen sich die Grußworte zum Tag der offenen Gesellschaft von Julis Jacob (1. Bürgermeisterin) und von Bezirksbürgermeister Frank Stienecker an. Weiter geht’s im Programm um 15.05 Uhr mit der Trommelgruppe der Grundschule Steeler Rott; 15.35 Uhr, Molly Coddle – 70er-Rock’n Blues, es folgt das Grußwort von Muchtar Al Ghusain, Dezernent für Jugend, Bildung und Kultur.
16.50 Uhr, schwarz/rot Atemgold 09 – Samba, Latin, Ska, Pop; 16.50 Uhr, das Bündnis „Mut machen – Steele bleibt bunt“ und Jacques Tilly präsentieren Steeliene; 17.25 Uhr, Rockband des Carl-Humann-Gymnasiums; 18.10 Uhr, Stimmen gegen Rechts – politische Lieder; danach Tanzkurs des Julius-Leber-Hauses mit afrikanischen Tänzen; 19 Uhr, Lieder gegen den rechten Aufmarsch, Gesang im Duell; 19.45 Uhr, Malonda – Elektropop; 20.50 Uhr, African Ensemble – transkulturelle Musik.
Um 21.45 Uhr ist das Finale mit Feuershow geplant. In den Pausen steht ein Rahmenprogramm mit Walter Eickmeier und politischen Märchen an.
Die Beteiligten
Beteiligt sind am Tag der offenen Gesellschaft die evangelische Kirchengemeinde Königssteele, das islamische Kulturzentrum Uthmann Ibn Affan, die katholische Gemeinde St. Laurentius, die Ditib türkisch-islamische Gemeinde Steele.
Mit dabei sind auch beispielsweise Mitglieder des Steeler Archivs mit der Initiative Stolpersteine, das Essener Friedensforum, Essen stellt sich quer, das Antirassismus-Telefon, das Diakoniewerk sowie das Martineum Steele.
Hinzu kommen u.a. die Arbeiterwohlfahrt, das Steelenser Bürgerbündnis, der Arbeiter-Samariter-Bund und die Diakonie.