Asunción/Essen. Ein Gericht in Paraguay hat die Ausreise der beiden entführten Kinder an der Seite der jeweils hintergangenen Elternteile angewiesen.

Nach dem glücklichen Ende der Entführung der beiden zehn und elf Jahre alten Mädchen aus Essen und München nach Paraguay steht einer Heimkehr nach Deutschland nichts mehr im Wege: Richterin Alice Gonzáles hat in der Landeshauptstadt Asunción den Kindesentzug durch Andreas und Anna E. offiziell festgestellt und per Beschluss die Ausreise der Mädchen an der Seite der beiden anderen Elternteile angewiesen. Dies erklärten die beiden Rechtsanwälte Ingo Bott und Stefan Schultheiss am Samstagmittag. Die deutschen Behörden seien bereits informiert.

Erste Begegnung vor dem Familiengericht in Paraguay

Das Treffen aller Beteiligten vor dem Kinder- und Jugendgericht war die erste Begegnung von Anne R. aus Essen und Andreas E., den geschiedenen Eltern von Clara (10), sowie Filip B. aus München und Anna E., den geschiedenen Eltern von Lara (11), seit mehr als einem halben Jahr. Damals hatten sich Andreas und Anna E. mit den Kindern ohne Zustimmung ihrer Ex-Partner abgesetzt und waren am 27. November nach Paraguay eingereist.

Am 9. Juni hatten sich die mit internationalem Haftbefehl Gesuchten nahe der Stadt Encarnación den paraguayischen Behörden gestellt und damit ihre Flucht beendet. Wie Bott und Schultheiss sagten, haben die seit Monaten mit internationalen Haftbefehlen gesuchten Anna und Andreas Egler „ihre Bereitschaft zur Ausreise nach Deutschland bekräftigt, wo sie sich auch den deutschen Verfahren aktiv stellen wollen“. Dies soll in etwa einer Woche so weit sein, hieß es auf Nachfrage.