Essen. Die IG Metall verstärkt auch in Essen den Druck in der Stahl-Tarifrunde. Am Dienstag legten Thyssenkrupp-Mitarbeiter die Arbeit nieder.

Die IG Metall hat in der laufenden Tarifrunde der Stahlindustrie die Warnstreiks auch in Essen ausgeweitet. Am Dienstag (7. Juni) rief sie die Beschäftigten von Thyssenkrupp auf, die Arbeit für zwei Stunden niederzulegen. Auf dem Thyssenkrupp-Campus versammelten sich etwas über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um für eine deutliche Lohnerhöhung zu demonstrieren. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Stahlindustrie 8,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, hatten sich die Streikenden vor dem Haupteingang zur „8,2“ formiert.

Insgesamt waren rund 600 Mitarbeitende mehrerer Thyssenkrupp-Betriebe zum Warnstreik aufgerufen, die unter die Stahltarifbindung fallen. Angesichts einer nach wie vor hohen Homeoffice-Quote zeigte sich Gewerkschaftssekretär Kai Lamparter mit der Teilnehmerzahl bei der ersten Warnstreik-Aktion bei Thyssenkrupp zufrieden. „Vergangene Woche gab es am Standort gerade einmal fünf Prozent Belegung. Daher ist die Beteiligung sehr gut“, unterstrich Lamparter.

IG Metall plant nächste Warnstreikaktion in Mülheim

Die Gewerkschaft erwartet angesichts ihrer hohen Forderung eine harte Tarifrunde. Der nächste Verhandlungstermin ist zwar am 10. Juni. Die IG Metall plant allerdings schon darüber hinaus mit einer größeren Warnstreikaktion am kommenden Montag, 13. Juni, in Mülheim. Dort werden auch Essener Beschäftigte der Stahlbranche erwartet.

Die Beschäftigten bildeten eine 8,2, um so die Forderung nach entsprechend mehr Lohn und Gehalt zu unterstreichen.
Die Beschäftigten bildeten eine 8,2, um so die Forderung nach entsprechend mehr Lohn und Gehalt zu unterstreichen. © IG Metall | Thomas Range

Die Beschäftigten unterstützen die Gewerkschaft bei ihrer hohen Lohnforderung. „Angesichts der hohen Inflationsrate sind 8,2 Prozent eigentlich noch zu wenig“, sagte ein Mitarbeiter von Thyssenkrupp Information Management. Er erinnerte zudem daran, dass es seit 2019 für die Beschäftigten keine tabellenwirksame Gehaltserhöhung mehr gab, sondern lediglich Einmalzahlungen. „Das muss jetzt etwas passieren“, forderte er.

Bereits am vergangenen Freitag, 3. Juni, hatte die IG Metall zu Warnstreiks in Essen aufgerufen. Betroffen war das Unternehmen Energietechnik in der Westendstraße. 80 Mitarbeiter und Mitarbeiter nahmen am Ausstand teil und somit über 90 Prozent der Belegschaft, so die IG Metall.