Essen. Fahrgäste streiten im Zug RE1 über laute Musik. Im Essener Hauptbahnhof fliegen später die Fäuste. Ein Fahrgast trägt einen Nasenbeinbruch davon.

Ein Streit unter Fahrgästen des Regionalexpress RE 1 über laute Musik ist am Samstagmorgen (7. Mai) derart eskaliert, dass es später am Essener Hauptbahnhof zu einer Schlägerei kam. Drei Männer gingen dort auf einen 27-Jährigen los, doch dieser schlug zurück. Zwei Angreifer mussten daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden. Einer erlitt nach Angaben der Bundespolizei einen Nasenbeinbruch, der andere Platzwunden.

Gegen vier Uhr bemerkten Bundespolizisten im Hauptbahnhof Essen eine Auseinandersetzung. Wenige Meter vor der Wache trennten sie vier Männer, die zuvor mit Tritten und Schlägen aufeinander losgegangen waren. Die Einsatzkräfte brachten alle Personen zur Wache und nahmen die Aussagen etlicher Zeugen auf.

Danach ergab sich folgendes Bild: Drei Männer im Alter von 30, 33 und 35 Jahren sollen im RE1 laute Musik gehört haben. Der Zugbegleiter des RE1 sowie mehrere Reisende sollen sich daraufhin bei den Männern beschwert und sie aufgefordert haben, die Musik bitte leiser zu stellen.

Ein Angreifer trägt einen Nasenbeinbruch davon, der andere eine blutende Platzwunde

Passiert ist aber anscheinend das genaue Gegenteil. Die Männer drehten die Musik noch lauter auf. Nach dem Aussteigen in Essen verlagerte sich die Auseinandersetzung in den Hauptbahnhof. Das Trio soll den 27-Jährigen, der sich im Regionalexpress ebenfalls über die Lautstärke beschwert hatte, provoziert haben.

Zuerst war es ein Streit mit Worten, dann mit Fäusten: Die drei Männer griffen den 27-Jährigen tätlich an. Eine Auswertung der Videoaufzeichnungen aus dem Essener Hauptbahnhof stützt weitestgehend die Aussagen der Zeugen. Durch den Kampf erlitt einer der Angreifer (33 Jahre) eine Nasenbeinfraktur. Der zweite Angreifer trug eine blutende Platzwunde am Kopf davon. Die Einsatzkräfte der Bundespolizei alarmierten deshalb einen Rettungswagen der Feuerwehr, der die Verletzten ins Krankenhaus brachte.

Ein freiwilliger Atemalkoholtest bei dem augenscheinlich unverletzten 27-jährigen aus Haltern am See ergab, dass dieser mit circa einem Promille alkoholisiert war.

Die Bundespolizei forderte die Videoaufzeichnungen aus dem RE1 an und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein.