Essen/Bochum. Die „Miss Hops“-Bars aus Essen und Bochum hatten Biere mit provokanten Namen im Ausschank. Auch mit „Piss off Putin“ wurden Spenden gesammelt.

Mit zwei provokant benannten Bieren haben die beiden „Miss Hops“-Bars aus Bochum und Essen-Rüttenscheid Spenden für die Ukraine-Hilfe gesammelt. Der Verkauf des „Piss Off Putin“-Pils und des IPAs „Fuck Putin“ brachte nach eigenen Anhaben 3892 Euro ein und wurde an die „Gesellschaft Bochum-Donezk“ gespendet. Einen Monat lang flossen die beiden Biere aus dem Zapfhahn.

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„Wir haben uns bewusst für eine so provokante und polarisierende Benennung der Biere entschieden, um klar Stellung zur aktuellen Ukraine-Situation zu beziehen. Uns ist es wichtig, mit den Spendengeldern den Betroffenen vor Ort zu helfen. Wir haben mit unseren Standorten die nötige Reichweite, sowohl lokal als auch über die Sozialen Netzwerke, um etwas Gutes zu tun“, sagt Toni Link, Geschäftsführer der KJL Hopfen & Salz GmbH, zu der auch das Rüttenscheider „Miss Hops“ gehört.

Provokante Bier-Namen polarisieren

Um die Einnahmen zu erhöhen, hatte Toni Link mehrere Standorte ins Boot geholt. Neben dem Bochumer und Essener „Miss Hops“ waren auch das Restaurant „Hopfen & Salz“ in Dortmund sowie der Iserlohner Pub „The New Crown“ an der Aktion beteiligt, heißt es in einer Mitteilung.

Das Gruppenbild zeigt (v.l.) Agnes Doktor (KJL Hopfen & Salz GmbH), Toni Link (Initiator der Spendenaktion und Geschäftsführer der KJL Hopfen & Salz GmbH), Monika Grawe (Vorstandsmitglied „Gesellschaft Bochum-Donezk e.V.), Marta Link (KJL Hopfen & Salz GmbH), Desiree Ronge (Geschäftsführerin von The New Crown, Iserlohn) und Marvin Riesenberg (Betriebsleiter Miss Hops Bochum).
Das Gruppenbild zeigt (v.l.) Agnes Doktor (KJL Hopfen & Salz GmbH), Toni Link (Initiator der Spendenaktion und Geschäftsführer der KJL Hopfen & Salz GmbH), Monika Grawe (Vorstandsmitglied „Gesellschaft Bochum-Donezk e.V.), Marta Link (KJL Hopfen & Salz GmbH), Desiree Ronge (Geschäftsführerin von The New Crown, Iserlohn) und Marvin Riesenberg (Betriebsleiter Miss Hops Bochum). © KJL Hopfen & Salz GmbH

Die Aktion habe durchaus polarisiert. Es hätte Social-Media-Kommentare wie „Verreckt an dem Bier!“ gegeben, ähnliche Anfeindungen seien in den Postfächern gelandet, berichtet KJL Hopfen & Salz. Überwiegend hätte das Team aber „sehr große Unterstützung“ erfahren. „’Biertrinken für den guten Zweck’ – das kam gut an bei den Gästen“, so das Unternehmen.

Hilfsorganisation wollte Spende nicht annehmen

Überrascht waren die Initiatoren der Aktion dann, als eine ursprünglich als Empfänger ins Auge gefasste Hilfsorganisation die Annahme der Spende verweigerte. Zur Begründung sei angeführt worden, dass der Name des Bieres eine politische Botschaft transportiere, und dass die Spendensumme durch den Verkauf von Bier eingenommen wurde. „Es ist schon bemerkenswert, so etwas zu hören, wenn es darum geht, notleidenden Menschen zu helfen“, sagt Toni Link.

Also suchten Toni Link und sein Team einen neuen Spendenempfänger und kamen in Kontakt mit der „Gesellschaft Bochum-Donezk“. Seit Jahrzehnten ist der Verein in der Ukraine aktiv. Als der Krieg im Februar ausbrach, waren dessen Mitglieder sofort zur Stelle. Schon nach wenigen Tagen brachten die Bochumer einen ersten Hilfstransport mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung auf die Straße.

Auch das Engagement der Bierbar „Miss Hops“ geht weiter. Mittlerweile werde das „Piss Off Putin“-Pils in Flaschen abgefüllt und zum Kauf angeboten. Die IPA-Sorte „Fuck Putin“ soll in circa einem Monat folgen. Wie beim gezapften Bier, soll auch dabei der Reinerlös zu 100 Prozent an die Ukraine-Hilfe gehen.