Bredeney/Kettwig. Aktivisten der Initiative „Radentscheid Essen“ haben einen zugewachsenen Radweg freigelegt. Die Aktion hat vor allem einen symbolischen Wert.

Bewaffnet mit Schaufeln, Spaten und Besen haben Aktivisten der Initiative „Radentscheid Essen“ an der Meisenburgstraße einen Radweg „ausgebuddelt“. Der teilweise zugewachsene Asphaltstreifen wurde auf einer Länge von etwa 50 Metern unweit der Wallneyer Straße freigelegt.

Die schweißtreibende Arbeit hatte auch einen symbolischen Wert, so Initiator Boris Rickmann. „Radentscheid Essen“ habe zeigen wollen, wie die Infrastruktur für Fahrradfahrer eigentlich aussehen könnte. Ja, aussehen müsste.

An den engsten Stellen war der Radweg von Bredeney nach Kettwig nur 1,70 Meter breit

Messungen hatten ergeben, dass der überwucherte Geh- und Radweg an den engsten Stellen noch gerade 1,70 Meter breit war, obwohl die Asphaltdecke eine durchgängige Breite von 2,90 bis 3 Meter aufweist. Der etwa fünf Kilometer lange Weg ist Bestandteil des Essener Hauptroutennetzes.

Fahrradfahrer und Spaziergänger müssen ihn in beide Richtungen nutzen, da auf der gegenüberliegenden Straßenseite kein Weg vorhanden ist. Unsichere Fahrradfahrer hielten schon mal an, wenn ihnen Fußgänger, Jogger und andere Radfahrer entgegenkommen, berichtet Boris Rickmann. Nach getaner Arbeit am vergangenen Samstag hätten sich Radfahrer und Passanten erstaunt darüber gezeigt, wie breit der Weg tatsächlich sei.

Die Stadt Essen erwartet einen Zustandsbericht über ihr Radwegenetz

Mit der Aktion wollte „Radentscheid Essen“ darauf hinweisen, dass viele Radwege in einem schlechten Zustand sind. Ein Problem für Radfahrer seien zum Beispiel Baumwurzeln, die den Asphalt anheben, so Rickmann.

Zuständig für Pflege und Bauunterhaltung des Rad- und Fußweges entlang der Meisenburgstraße ist allerdings nicht die Stadt Essen, sondern der Landesbetrieb Straßen NRW. Ein von der Stadt Essen in Auftrag gegebener Bericht zur Zustandserfassung des Radwegenetzes steht noch aus. Das Amt für Straßen und Verkehr geht davon aus, dass die Ergebnisse in den kommenden Monaten vorliegen werden. Dann wird sich zeigen, ob der Radweg an der Meisenburgstraße eine Ausnahme ist oder nicht.