Essen-Stadtwald/Holsterhausen. Zwei Essener haben für die Vox-Sendung „Das perfekte Dinner“ gekocht – mit großem Erfolg. Sie belegen die beiden ersten Plätze.

  • Die Vox-Kochdoku „Das perfekte Dinner“ läuft schon viele Jahre.
  • Zwei Essener Kandidaten sind bei der Ruhrgebietsausgabe dabei.
  • Für die Essener Kandidaten lief es richtig gut.

Agnes Ziehm aus Essen-Stadtwald und Christian Saxton aus Holsterhausen haben bei der Ruhrgebietsausgabe der Fernsehsendung „Das perfekte Dinner“ mitgekocht. Die beiden haben nicht nur spannende Dreharbeiten erlebt. Sie waren auch richtig erfolgreich.

Für Agnes Ziehm aus Stadtwald reichte es sogar zum Sieg. Mit 38 Punkten lag sie am Ende deutlich vor ihren Mitstreiterinnen und vor Christian Saxton aus Holsterhausen, der den zweiten Platz belegte. Am fünften und letzten Tag der Ruhrgebietsausgabe überzeugte die Foodbloggerin und Werbeexpertin auf ganzer Linie, die Fisch-Lollys als Hauptgang servierte.

Am vierten Tag war Christian Saxton aus Holsterhausen an der Reihe. Für sein vegetarisches Menü erntete er viel Lob und bekam gute 33 Punkte, auch wenn die Gäste „die totale Geschmacksexplosion“ vermissten. Einig waren sich die Mitstreiterinnen, dass Christian Saxton ein toller Gastgeber war.

Schon bei den Dreharbeiten hatten die beiden Essener viel Spaß. „Das war eine ganz tolle Erfahrung, wir haben coole Leute kennengelernt, viel gelernt und gelacht“, fassen die beiden Essener ihre Erlebnisse zusammen. Seit Montag, 2. Mai, 19 Uhr, waren die neuen Folgen des „Perfekten Dinners“ bei Vox zu sehen. Auch Agnes Ziehm und Christian Saxton saßen mit Familie und Freunden vor dem Fernseher. „Wir sind sehr gespannt, wie das gedrehte Material zusammengeschnitten wurde und wie wir so ‘rüberkommen“, sagt Agnes Ziehm (41). Das Ergebnis des Wettkochens kannte sie da schon, durfte es aber natürlich nicht verraten.

Kandidaten von „Das perfekte Dinner“ waren selbst gespannt auf die Ausstrahlung

Die Mutter eines neunjährigen Sohnes stammt eigentlich aus Bayern, kam 2004 der Liebe wegen nach Essen und führt mit ihrem Mann die Werbeagentur „Haus des guten Geschmacks“. „Ich koche leidenschaftlich und kreativ, poste auch gern vegetarische Gerichte auf Instagram und schaue die Sendung selbst gern an, um Anregungen zu bekommen. Immer wieder haben mich Freunde angesprochen, dort mal mitzumachen. Um meine Ruhe zu haben, habe ich mich auf einen Facebook-Aufruf gemeldet und bekam schon eine halbe Stunde später den ersten Anruf“, berichtet Agnes Ziehm.

Agnes Ziehm zeigt die Menükarte für ihren Abend beim „Perfekten Dinner“, der am Freitag, 6. Mai, ausgestrahlt wurde.
Agnes Ziehm zeigt die Menükarte für ihren Abend beim „Perfekten Dinner“, der am Freitag, 6. Mai, ausgestrahlt wurde. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Es folgten weitere Casting-Anrufe der Produktionsfirma, Agnes Ziehm schickte Videos von sich selbst und den Räumlichkeiten, in denen sie kochen und die Gäste bewirten würde. Nach zwei Wochen stand fest: Sie ist dabei. Weitere zwei Wochen später starteten die Dreharbeiten.

Auch bei Christian Saxton (53) ging alles ganz schnell. „Bei mir war es ein kleiner, familieninterner Wettbewerb, denn mein Mann hat bereits vor acht Jahren an dem Format teilgenommen“, sagt der Holsterhauser, der einen britischen Vater hat und seit fünf Jahren in Essen wohnt. Er vertreibt unter dem Label „Alldieweil“ Edelsteinarmbäder und Geschenkartikel.

Die fünf Hobbyköche haben sich auf Anhieb gut verstanden

Mit ihren drei Mitstreiterinnen aus Mülheim, Duisburg und Dinslaken verstanden sich die beiden Essener auf Anhieb, bis heute treffen sie sich zum Austausch und zum gemeinsamen Essen. „Das hat richtig gut gepasst, wir waren uns von Anfang an sympathisch, sind zwar ambitioniert, aber nicht überehrgeizig an die Sache herangegangen. Ich denke, man hat Wert auf eine diverse, interessante Gruppe gelegt, die unterhaltsam ‘rüberkommt“, sagt Christian Saxton, der als einziger Mann am Start war. Wer am Ende gewinne, sei zweitrangig. In der Gruppe sei man sehr fair und offen miteinander umgegangen.

Für beide Essener war die Fernsehproduktion eine ganz neue Erfahrung: Am eigenen Kochtag laufe die Kamera von morgens bis in den späten Abend komplett mit. „Man vergisst das irgendwann und es fühlt sich fast an wie ein privater Abend mit Gästen, obwohl das Produktionsteam ja die ganze Zeit dabei ist“, erklärt Agnes Ziehm. Nach ein paar Gläsern Wein komme man schon mal ins Plaudern – was die Ausstrahlung so spannend mache. „Manchmal habe ich schon im Nachhinein gedacht: Was hast du da bloß gesagt . . .“, sagt Christian Saxton und lacht. Jetzt, kurz vor der Ausstrahlung, wachse der Druck noch mal – aber auch die Freude, das Ergebnis endlich zu sehen und mit anderen darüber sprechen zu können.

Für Outfit und Make-up sorgen die Teilnehmer selbst

An die täglichen Interviews – mal draußen, mal drinnen – habe man sich schnell gewöhnt. Für entsprechende Outfits und Make-up sorge jeder selbst. „Das ist irgendwie eine Herausforderung, aber ganz angenehm, weil alles authentisch ist“, so Saxton. Zum Glück habe er sich die Woche weitgehend arbeitsfrei gehalten. „Das sind ja lange Abende, denn nach dem Essen muss man ja noch nach Hause. Und dann ist man so voller Adrenalin, dass man erst einmal zur Ruhe kommen muss“, sagt der 53-Jährige.

Der Sieger erhält 3000 Euro

Die Sendung „Das perfekte Dinner“ läuft werktags von 19 bis 20.15 Uhr auf Vox. Dabei kochen jeweils fünf (in Wochen mit Feiertagen vier) Teilnehmerinnen und Teilnehmer und laden sich gegenseitig zum Abendessen ein.

Nach dem Essen werden jeweils Punkte verteilt. Der Sieger oder die Siegerin erhält 3000 Euro.

Die Sendung wird seit gut 15 Jahren ausgestrahlt, es gibt sie auch mit prominenten Teilnehmern.

„Von meinem Kochtag weiß ich kaum noch etwas, da war ich komplett im Tunnel, die Zeit vergeht total schnell“, erklärt Agnes Ziehm, die sich weitgehend vegetarisch ernährt, aber Fisch isst und den auch als Hauptspeise servierte. „Für mich gab es alternative Speisen, wenn Fleisch auf der Karte stand.“ Darauf müsse man als Gastgeber vorbereitet sein, nur eventuelle Unverträglichkeiten würden im Vorfeld kommuniziert. Insofern habe es der erste Gastgeber am schwersten, weil er die anderen Kandidaten noch gar nicht kenne.

Keiner der beiden Essener hat während der Dreharbeiten zugenommen

„Ich habe mein Menü einmal komplett vorgekocht und war schon dabei so aufgeregt, dass ich mich ständig in den Finger geschnitten habe“, sagt die 41-Jährige aus Stadtwald. Die Dreharbeiten habe sie als sehr routiniert und professionell empfunden, die Atmosphäre sei familiär gewesen. „Man gibt ja quasi die Kontrolle in der eigenen Wohnung ab, aber es hat alles wunderbar geklappt, man hatte immer Gelegenheit, mit dem Team zu plaudern. Ich kann jedem nur empfehlen, da einmal mitzumachen, allerdings sollte man die Facebook-Kommentare ausblenden.“ Erfahrungsgemäß könne man es da keinem Recht machen.

Figurtechnisch hatte der Kochwettbewerb übrigens keine Auswirkungen: Trotz der fünf Tage mit Aperitif, Drei-Gänge-Menü und Weinbegleitung: Zugenommen hat keiner der beiden . . .