Essen-Altenessen. Die Entsorgungsbetriebe Essen wollen den Recyclinghof verlagern. Es formiert sich Widerstand. Jetzt ist eine Bürgerversammlung geplant.

Die Essener Entsorgungsbetriebe (EBE) wollen einen neuen, moderneren Recyclinghof bauen und haben dafür ein Grundstück an der Emscherstraße im Norden von Altenessen ausgeguckt. Auf einer Bürgerversammlung am Freitag, 6. Mai, sollen die Anwohner jetzt zu Wort kommen.

FDP für neuen Recyclinghof, Stadtteilpolitiker dagegen

Während sich die FDP im Rat für diesen Standort ausspricht, halten die Stadtteilpolitiker gar nichts davon. Das Thema Verkehr führen die Ortspolitiker als Hauptgrund gegen den Standort an der Emscherstraße an. Unweit entfernt befinden sich verschiedene Schulen und Kindergärten und damit einhergehend Tempo-30-Zonen.

Der Lkw-Verkehr, den die Spedition Helf verursacht, sorgt zudem schon länger für Ärger im Stadtteil. Jenseits der Bahngleise beginnt eine alte Zechenhaus-Siedlung und auch Richtung Süden befindet sich ab der nächsten Straßenecke zur Stauder- und Zollvereinstraße Wohnbebauung und Supermärkte sowie die Brauerei. Auch die Busse der Ruhrbahn verkehren in dem Bereich.

Am Freitag, 6. Mai, sollen jetzt die Bürger und Bürgerinnen selbst zu Wort kommen. Eingeladen hat Herbert Bußfeld, der für die Partei Die Linke in der Bezirksvertretung sitzt. Ab 18.30 Uhr sind Interessierte in das Evangelische Gemeindezentrum am Katernberger Markt 4 eingeladen, um unter dem Motto „Recyclinghof an der Emscherstraße? Nein danke“ zu diskutieren. Auch ein Vertreter der EBE soll dabei sein und nach Wunsch von Herbert Bußfeld erläutern, „wie der Verkehr an der Emscherstraße so umgelenkt werden kann, dass die Anwohner nicht unter der Neuansiedlung des Recyclinghofes leiden müssen“. Bußfeld: „Wir wollen in unseren Straßen wieder sicher leben können und nicht am Verkehr ersticken.“ Interessierte sind zu der Veranstaltung eingeladen.

Recyclinghof an der Lierfeldstraße nur bis 2024 genehmigt

Ursprünglich sollte der Wertstoffhof an die Pferdebahnstraße umziehen, dort stünden 7500 Quadratmeter zur Verfügung. Mitte März erklärte die Verwaltung überraschend, dass sie das Gelände an der Emscherstraße mieten will. 14.600 Quadratmeter bietet die Fläche, die sich derzeit uneinsehbar hinter einer hohen Mauer verbirgt.

Der Recyclinghof an der Altenessener Lierfeldstraße hat nur bis Anfang 2024 eine Genehmigung. Er gilt als nicht mehr zeitgemäß und ist mit 6500 Quadratmeter zu klein. Oft reicht die Pkw-Schlange bis weit auf die Lierfeldstraße, wo sie ein Verkehrschaos verursacht.