Essen-Kupferdreh. Viele Akteure packen in Essen-Kupferdreh an, um den Stadtteil neu zu gestalten, Vorhandenes zu pflegen – und weiteren Vandalismus zu verhindern.

Während die Bürgerschaft dem Brunnen auf dem Kupferdreher Marktplatz gerade frische Farbe verpasst hat, informiert die Stadt über weitere Vorhaben im Stadtteil. Dahinter steckt der zweite und damit letzte Bauabschnitt, in dem das Stadtteilzentrum erneuert werden soll.

Geplant ist etwa, den Marktplatz zu erweitern, die Hofstraße teilweise in eine Fußgängerzone umzubauen und den Platz vor der neuen Deilbachbrücke zu gestalten. Diese wird Kupferdrehs Mitte mit dem Seeviertel und dem Baldeneysee verbinden. Gilt dieser Bereich doch im Stadtteil als Tor zum Baldeneysee und damit zum Naherholungsgebiet, das auch zahlreiche Besucher aus anderen Städten ansteuern – zu Fuß oder mit dem Rad.

Kämpfen Kupferdreher Akteure wie die Mitglieder der Bürgerschaft, der Aktionsgemeinschaft gegen Vandalismus oder der Bahnhofspate seit Jahren gegen Zerstörungswut oder auch Vermüllung etwa am neuen Bahnhof, so geht es nun darum, weitere Bereiche zu verschönern und attraktiver zu gestalten.

Farbige Skulptur statt grauer Betonfläche am Deilbach

Zuletzt stand der Bahnhof immer wieder im Fokus, an dem die völlig beschmierten Säulen großflächige Graffiti-Werke erhalten haben – ganz legal und bislang nicht wieder verwüstet. Jetzt schließt sich die weitere Gestaltung am Deilbach an, die sich nach dem bereits erfolgten ersten Bauabschnitt richten soll. In diesem haben laut Stadt helle Beläge und farbige Elemente zu einem freundlicheren Erscheinungsbild des Areals unter den Brücken von A44 und S9 beigetragen. Nun soll es eine farbige Skulptur – vorgesehen war zunächst eine graue Betonfläche – auf dem Platz vor der neuen Deilbachbrücke geben.

Weiterhin sind vor allem neue Sitzgelegenheiten und mehr Pflanzen vorgesehen. Sitzstufen soll es am Deilbach geben. Dort sollen zudem weitere Flächen bepflanzt werden, mehr Grün soll es an der Bahn- und Hofstraße geben. An letztgenannter sollen etwa Baumscheiben vergrößert und als Staudenbeete angelegt werden. Ein weiteres Staudenbeet und ein Baum werden in Verlängerung der Baumreihe ergänzt. Zwischen den Beeten sollen dann Bänke aufgestellt werden, die sich teilweise gegenüber stehen sollen: Ein Vorhaben, um die Kommunikation zu fördern, heißt es dazu.

Der Brunnen auf dem Kupferdreher Marktplatz wurde immer unansehnlicher

Derzeit laufen noch die Arbeiten zur Offenlegung des Deilbachs. „Diese werden aller Voraussicht nach im Mai 2022 abgeschlossen sein“, kündigt die Stadt an. Ausschreibung und Vergabe seien bereits erfolgt. Der Abschluss aller Baumaßnahmen zur Offenlegung sei für Oktober vorgesehen. Wenn der Deilbach dann komplett oberirdisch durch Kupferdreh fließen wird, soll sich ab Oktober/November der zweite Bauabschnitt an den genannten Straßen und Plätzen anschließen.

Sie haben angepackt und den Brunnen auf dem Marktplatz in Essen-Kupferdreh ausgebessert und gestrichen: v.li. Jürgen Gentzmer (stellv. Vorsitzender Bürgerschaft Kupferdreh), Detlef Hinz aus Dilldorf und Ulrich Matenar (1. Vorsitzender Bürgerschaft Kupferdreh).
Sie haben angepackt und den Brunnen auf dem Marktplatz in Essen-Kupferdreh ausgebessert und gestrichen: v.li. Jürgen Gentzmer (stellv. Vorsitzender Bürgerschaft Kupferdreh), Detlef Hinz aus Dilldorf und Ulrich Matenar (1. Vorsitzender Bürgerschaft Kupferdreh). © Bürgerschaft Kupferdreh | Bild

Den Marktplatz haben sich Vertreter der Bürgerschaft nun bereits im Frühjahr vorgenommen und den Brunnen darauf gestrichen. „Nach vier Jahren, in denen er immer unansehnlicher wurde, hatte er es bitter nötig“, kommentiert Jürgen Gentzmer von der Bürgerschaft, der die Missstände im Stadtteil nicht nur im Blick hat, sondern regelmäßig auch handelt – wie etwa bei der Beseitigung von Schmierereien auf der neuen Kampmannbrücke.

Nun erhielt die Bürgerschaft tatkräftige Unterstützung von Detlef Hinz, der im Stadtteil auf der Dilldorfer Höhe lebt und bereits vor zwei Jahren mit dem Schleifen und Spachteln am Brunnen begonnen hatte, bis Corona das Vorhaben zunächst stoppte. Bis jetzt: „Wenn die Farben getrocknet sind und das Wasser wieder läuft, können sich alle Kupferdreher wieder an ihm erfreuen und Kinder nasse Füße bekommen.“