Essen. Wegen steigender Kosten werden auch in Essen Preise auf Speisekarten in Restaurants erhöht. Was zwei Betriebe zur aktuellen Situation sagen.

Steigende Energiepreise, fehlende Rohstoffe durch Hamsterkäufe: Darauf reagieren in Essen auch Gastronomiebetriebe. Wiebke Wolf, Restaurantleiterin von „Pan’s Bebop“ berichtet in Bezug auf Öl etwa, dass ihr Großlieferant weiter liefert, aber: „Wir zahlen locker 50 Prozent drauf.“ Demnach hätten sie Anfang des Jahres für 10 Liter 16 Euro gezahlt, nun seien es für die gleiche Menge rund 35 Euro.

[Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter mit Nachrichten aus Essen]

Auch aus diesem Grund habe man deswegen die Preise auf der Speisekarte anheben müssen. „Wir haben viele Stammgäste, denen wir das offen sagen“, erzählt Wolf. „Die bekommen die aktuelle Situation aber auch im Privaten mit“ Deswegen sei Verständnis für die Preiserhöhung da. Nicht nur das Öl sorge für gestiegene Preise, auch der Mindestlohn ist gestiegen und steigt weiter. „Das ist grundsätzlich gut“, sagt Wolf; und bedeute eine Chance für die Branche.

Wiebke Wolf, Restaurantleiterin von Pan’s Bebop, über aktuelle Preiserhöhungen: „Wir haben viele Stammgäste, denen wir das offen sagen.“
Wiebke Wolf, Restaurantleiterin von Pan’s Bebop, über aktuelle Preiserhöhungen: „Wir haben viele Stammgäste, denen wir das offen sagen.“ © Unbekannt | HO

„Wie teuer soll ich die Pommes machen? Das macht so keinen Sinn“

Doch zurück zu den Preissteigerungen: Auch das Altenessener Dein-Kult-Café hat zuletzt die Preise angehoben. Betreiber Eyyüphan Duy weiß: „Irgendwo ist eine Grenze, dann können die Leute das einfach nicht mehr bezahlen.“ Im Umkehrschluss stellt er sich jetzt selbst die Frage, wie lange er das Café noch betreiben kann. Kunden hatten ihm zuletzt schon Mehlpackungen und Öl gespendet, damit er weiter Kuchen anbieten konnte, berichtet er. „Es ist mühselig, jetzt wieder vor Existenzängsten zu stehen“, so Duy, der auch durch eine Einbruchsserie gebeutelt ist.

Eyyüphan Duy, Betreiber des Dein-Kult-Cafés in Altenessen: „Irgendwo ist eine Grenze, dann können die Leute das einfach nicht mehr bezahlen.“
Eyyüphan Duy, Betreiber des Dein-Kult-Cafés in Altenessen: „Irgendwo ist eine Grenze, dann können die Leute das einfach nicht mehr bezahlen.“ © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Auch interessant

Die Einrichtung musste Anfang des Jahres wochenlang geschlossen bleiben, stattdessen konnten die Kunden direkt nebenan am Foodtruck Pommes-Spezialitäten von Küchenchef Holger kaufen, Jugendliche konnten sich umsonst Obst mitnehmen. Doch mit den Pommes ist es so eine Sache in Tagen, in denen Frittenfett Mangelware ist. „Den Foodtruck mussten wir wieder schließen“, erklärt Duy und ergänzt: „Wie teuer soll ich die Pommes machen? Das macht so keinen Sinn.“ (imw/jop)