Essen. Das Bistum Essen hat einen in Essen lebenden Priester vom Dienst suspendiert. Zwei Frauen werfen ihm vor, sie sexuell belästigt zu haben.

Ein neuer Missbrauchsfall beschäftigt das Bistum Essen. Ein Priester im Ruhestand sei wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung vom Dienst suspendiert worden, teilt die Bischöfliche Pressestelle in Essen am Mittwoch (30. März) mit. Der Geistliche stamme aus dem zentralen Ruhrgebiet. Die Staatsanwaltschaft Essen hat auf Anfrage bestätigt, dass die Anzeige gegen den in Essen lebenden Priester eingegangen ist.

Zwei erwachsene Frauen werfen dem Seelsorger vor, sie unsittlich berührt zu haben. Die Frauen hätten sich mit dieser Anschuldigung an die unabhängigen Ansprechpersonen des Bistums gewandt, heißt es weiter. Diese hätten daraufhin Bischof Franz-Josef Overbeck über den Vorfall informiert.

Bistum Essen hat mutmaßliche Taten bei der Staatsanwaltschaft angezeigt

Entsprechend der Verfahrensordnung des Bistums Essen für den Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch habe das Bistum die mutmaßliche Taten bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, den Priester mit den gegen ihn erhobenen Vorwürfen konfrontiert und angehört. Im Anschluss daran sei er unmittelbar vom Dienst suspendiert worden. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen aufgenommen.

Das Bistum Essen, so die Pressestelle, stehe mit beiden betroffenen Frauen in Kontakt sowie mit den Gremien der betroffenen Pfarrei und der Staatsanwaltschaft. Das Bistum Essen habe zudem bereits eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eröffnet. Dieses Verfahren ruhe allerdings, solange die Staatsanwaltschaft ermittele. Im Anschluss daran werde – unabhängig vom Ausgang der staatsanwaltschaftlichen Ermittlung – die kirchenrechtliche Untersuchung fortgesetzt.