Essen-Borbeck. Das Zentrum von Borbeck soll wieder lebendiger werden. Was dazu für 2022 geplant ist und warum der verkaufsoffene Sonntag im April noch entfällt.
In Borbeck setzen die Händler auf einen Aufschwung in diesem Jahr und planen zahlreiche Veranstaltungen. In der Corona-Pandemie hatten viele Feste ausfallen müssen, die Passantenfrequenz im Zentrum ging zurück und die Leerstände nehmen zu. 2022 sollen die Großveranstaltungen zur Umkehr dieses Negativ-Trends beitragen.
Doch zuvor gibt es noch einmal eine Absage für das erste April-Wochenende. „Es war ein verkaufsoffener Sonntag geplant, aber wir haben vor einigen Wochen die Reißleine gezogen“, sagt Klaudia Ortkemper, Vorsitzende des Initiativkreises Centrum Borbeck, kurz Cebo. Denn das Borbecker Konzept für den verkaufsoffenen Sonntag gehe nur auf, wenn Kindergärten und Schulen mitwirkten, denen habe man die Vorbereitung aktuell nicht zumuten wollen. „Die Kinder waren gebeutelt genug durch den Distanzunterricht“, sagt Ortkemper. Präsenzunterricht und aufholen des Lernstoffes gingen nun vor.
Die Borbecker Veranstaltungen 2022 im Überblick:
- 10. bis 12. Juni: Autoschau mit Oldtimer-Treffen
- 1. bis 3. Juli: Weinfest
- 1. bis 4. September: Marktfest mit verkaufsoffenem Sonntag
- 25. November: Beginn der Borbecker Lichtwochen
- 27. November: Weihnachts-Markttag
- 5. Dezember: Nikolaustag
Marktfest soll in Borbeck wieder die alte Form bekommen
Im Juni aber soll die Autoschau wieder stattfinden, kombiniert mit einem lange Einkaufs-Freitag. Im Juli soll das Weinfest folgen und im September das Marktfest inklusive verkaufsoffenem Sonntag. Aufgrund der Einschränkungen in der Pandemie war aus dem Marktfest im September eine abgewandelte Variante geworden, das „Borbecker Summer Special“. Nun soll das beliebte Marktfest zum Herbst wieder aufleben, gefolgt von den Lichtwochen und dem Weihnachts-Markttag im Winter. „Wir hoffen, dass die Veranstaltungen stattfinden können und keine neue Corona-Variante um sich greift“, so Ortkemper.
Das hoffen vor allem auch die Geschäftsleute, die in der Pandemie Umsatzeinbußen verkraften mussten und nun fürchten, dass ein Teil der Kundschaft beim Online-Handel bleibt und nicht den Weg zurück in den stationären Einzelhandel findet. Mit den Festen im Stadtteil sollen wieder neue Kontakte entstehen. Denn die Kundenfrequenz sei immer noch deutlich unter dem Level der Zeit vor Corona. „Die Leute trauen sich wieder mehr, aber es ist längst nicht so wie vorher“, sagt Ortkemper.
Sofortprogramm soll gegen Leerstände wirken
Ein weiterer Baustein, um wieder mehr Leben nach Borbeck zu holen, ist das Sofortprogramm Innenstadt. Die Fördermittel stehen nicht nur für die Essener Innenstadt zur Verfügung, wie es der Name vermuten lässt, sondern auch für Borbeck. Die Gelder sollen helfen, etwas gegen leerstehende Ladenlokale zu tun. Start-Ups, Pop-Up Stores, neue Handelskonzepte, Gastronomie, Dienstleister und nachbarschaftliche Initiativen sind zur Bewerbung aufgerufen.
Wenn sie mit ihrem Konzept überzeugen, können sie für zwei Jahre ein Ladenlokal von maximal 300 Quadratmetern für nur 20 Prozent der Alt-Miete nutzen. Die Vermieter müssen die Miete ihrerseits um mindestens 30 Prozent senken. Die Differenz tragen das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Essen. So soll das wirtschaftliche Risiko für diejenigen, die eine neue Idee testen möchten, möglichst überschaubar gehalten werden. Unterstützung bieten Essen Marketing und die Wirtschaftsförderung an. Noch seien Fördermittel verfügbar und auch Ortkemper hofft auf weitere Bewerbungen, damit die Leerstände in Borbeck weniger werden.
Bewerbungen können noch eingereicht werden unter startup-essen.de/borbeck