Essen-Altenessen. Das Blumenlädchen Rose in Altenessen ist immer wieder Ziel von Einbrechern und Dieben. Jetzt kämpfen die Betreiber um die Existenz der Geschäfte.

Ein Unbekannter hat am Montag die Tageseinnahmen des Blumenlädchens Rose an der Altenessener Straße gestohlen – und zwar im Beisein der Verkäuferin. Es war der dritte Diebstahl in den vergangenen sechs Jahren, hinzu kam ein Einbruch. „Wir rechnen jeden Tag damit, aufhören zu müssen“, erklärt Thomas Rose. Der Einzelhändler betreibt noch eine weitere Filiale einen Kilometer weiter sowie eine dritte in Dellwig.

Unbekannte hatten Schaufenster von Essener Blumenladen eingetreten

Seine Mutter sei am Montag in dem Laden gewesen und habe sich nur kurz umgedreht, da habe sich der vermeintliche Kunde die Geldtasche sowie die Kasse geschnappt und sei weggelaufen. Die Polizei bestätigt den Vorfall, der sich gegen 17.45 Uhr ereignet hat. Die 61-Jährige Essenerin war bereits im vergangenen Jahr Opfer eines Diebstahls, als Unbekannte ihr nach Feierabend auf dem Weg nach Hause die Tageseinnahmen und auch sämtliche Schlüssel stahlen. „Meine Mutter war total aufgelöst und schockiert“, erinnert sich Thomas Rose. Sie habe den Job eigentlich aufgeben wollen, das sei aber aufgrund ihrer finanziellen Situation keine Option gewesen.

Im November vergangenen Jahres dann der nächste Schock: Nachbarn hatten mitten in der Nacht gehört, wie Unbekannte das Schaufenster des knapp 40 Quadratmeter großen Blumenladens eingetreten haben. Sie riefen die Polizei, die einen der Täter auf der Flucht tatsächlich fassen konnte. Gegen ihn ist nach Angaben der Polizei Anzeige gestellt worden. „Der andere Täter konnte entkommen“, erklärt Polizeisprecher Matthias Werk. Das gestohlene Stoff-Rentier ist laut Thomas Rose damals das kleinere Problem gewesen. Die Schaufensterscheibe hingegen sei noch immer nicht ersetzt, die Öffnung mit Holz verkleidet.

Corona, explodierende Preise und Diebstähle bereiten Essener Einzelhändler Sorgen

Gegen Einbrüche könne man sich mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen wappnen, aber Diebstähle am helllichten Tag könne man nur schwer verhindern. In seiner Filiale an der Altenessener Straße 305 habe er überall Kameras, das sei hier mangels Internetanschluss nicht möglich. Die Versicherung übernehme die gestohlene Ware auch nicht.

Kopfschmerzen bereiten dem 37-jährigen Thomas Rose nicht nur die ständigen ungebetenen Gäste, sondern auch die extrem schwankenden Preise für Blumen. Vor ein paar Wochen musste er für ein Bund Rosen im Einkauf vier bis fünf Euro zahlen, mittlerweile habe sich der Preis fast wieder halbiert. „Das ist nicht einfach für uns“, so Rose. Auch die Corona-Pandemie habe seiner Familie arg zugesetzt. Der Familienvater habe immer wieder seine Kinder parallel zur Arbeit im Geschäft betreuen müssen, weil der Kindergarten geschlossen hatte oder Pool-Tests noch nicht fertig ausgewertet waren. Als Folge konnte er die eigenen Öffnungszeiten nicht immer einhalten, was manche Kunden ihm übel genommen hätten.

Rose plant jetzt einen Spendenaufruf und hofft, dass seine Kunden ihn unterstützen, damit er seine Läden im Stadtteil noch weiter betreiben kann.