Essen-Werden. Neu im „Dolcinella“ in Essen-Werden ist Alan Palmer. Der Küchenchef bringt Ideen aus seiner Heimat mit. Warum das gut zum Bistrokonzept passt.

Das Bistro „Dolcinella“ im Werdener Löwental erfreut sich großer Beliebtheit. Spaziergänger und Radfahrer finden hier in Ruhrnähe ein lauschiges Plätzchen für mehr als nur Kaffee und Kuchen, Einheimische schätzen die Gelegenheit, Freunde bei einem Imbiss zu treffen – und nicht zuletzt hat die „Teatime“ von Freitag bis Sonntag ihre erklärten Fans in der Region. Jetzt mischt Alan Palmer als neuer Küchenchef die Speisenkarte auf.

Der 39-Jährige ist in der Nähe von Bristol aufgewachsen, hat in England das Handwerk gelernt und lebt schon seit einigen Jahren in Deutschland. „Meine Freundin kommt aus Essen“, verrät er schmunzelnd. Sie sei der Grund, dass der Koch vom Fine-Dining-Restaurant „Neobiota“ in Köln nun auch arbeitsmäßig ins Ruhrgebiet gewechselt ist. „Die Arbeitszeiten sind im Dolcinella einfach besser“, sagt er.

Mehr Spielraum für die Umsetzung neuer Ideen

Fenja Fürer ist für das „Dolcinella“ im Werdener Löwental zuständig. Das Haus wurde 1897 als Gasthof erbaut und stand nach wechselnden Gastronomienutzungen längere Zeit leer, bevor im April 2018 das heutige Bistro eröffnete.
Fenja Fürer ist für das „Dolcinella“ im Werdener Löwental zuständig. Das Haus wurde 1897 als Gasthof erbaut und stand nach wechselnden Gastronomienutzungen längere Zeit leer, bevor im April 2018 das heutige Bistro eröffnete. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und damit erklärt sich auch schon eine wesentliche Neuerung im „Dolcinella“: Die beiden Betreiberinnen Fenja Fürer und Diana Struck, die das historische Gebäude in Werden (es wurde 1897 als Gasthaus erbaut) vor nunmehr vier Jahren als Bistro wachgeküsst haben, wollen sich auf wesentliche Schwerpunkte konzentrieren. „Das sind die üblichen Café-Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr“, erklärt Fenja Fürer.

„Wir haben viel ausprobiert, experimentiert mit Speisen und Angeboten“, führt die Inhaberin aus. Was 2009 als Catering-Service für die damals 42-jährige Werdenerin Fenja Fürer und ihre langjährige Freundin Diana Struck aus Düsseldorf begann, hat sich längst zu einem größeren Gastronomiebetrieb gemausert. Mit zwei Standorten: Diana Struck betreut das Bistro in der Tannenstraße in Düsseldorf-Derendorf, Fenja Fürer ist für den Betrieb in Werden zuständig. Dort will sie eben kein Catering mehr betreiben und auch die individuelle Torten-Herstellung wird zurückgefahren. „Stattdessen wollen wir mehr Spielraum haben für die Umsetzung neuer Ideen zur Mittagszeit“, so Fenja Fürer.

Kulinarische Variationen mit indischen und asiatischen Einflüssen

Fish’n’Chips als Burger-Version – im „Dolcinella“ serviert mit Limetten-Koriander „Mushy Peas“ und feinen Masala-Kartoffelchips.
Fish’n’Chips als Burger-Version – im „Dolcinella“ serviert mit Limetten-Koriander „Mushy Peas“ und feinen Masala-Kartoffelchips. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Da kommt Alan Palmer ins Spiel. Die internationale Ausrichtung, die ihren Ursprung in der riesigen Kochbuchsammlung von Diana Struck hat, wird durch den Küchenchef mit neuem Input versehen. „Ich koche natürlich gerne Sachen aus meinem Heimatland, liebe dazu die indische und asiatische Küche“, erzählt Alan Palmer. Vegane Gerichte erfahren darüber hinaus immer mehr Interesse bei der „Dolcinella“-Kundschaft, auch hier möchte Palmer kulinarische Variationen anbieten.

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So verbirgt sich beispielsweise hinter dem Focaccia „Sabich Style“ ein italienisches Fladenbrot mit Hummus, Aubergine, geschmorten Zwiebeln, Ei und frischen Kräutern. „Löwendahl“ ist ein würziger, indischer Eintopf mit roten Linsen, Joghurt und Koriander. Pikant kommt gleichfalls das klare Gemüsesüppchen mit Zitronengras, Ingwer, Eiernudeln, Shiitake-Pilzen, Chinakohl und Pak Choi daher.

Wer schon mal in England war, dem begegnet es überall: Fish and Chips. Das heimliche Nationalgericht der Briten hat Palmer zu einem „Fish’n’Chips-Burger“ umgewandelt – mit Limetten-Koriander „Mushy Peas“ und feinen Masala-Kartoffelchips. Die Burger-Buns sind natürlich selbst gemacht.

Wechselnde Mittagsgerichte

Geöffnet ist das Bistro „Dolcinella“, Im Löwental 15, in Werden immer dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Es gibt eine feste Speisenkarte sowie wechselnde Mittagsgerichte. Information und Reservierung unter 0201 52 00 49 15 oder E-Mail an

Eine „Teatime“ ist buchbar jeden Freitag, Samstag und Sonntag zwischen 15 und 16 Uhr. Die Anmeldung muss aus organisatorischen Gründen zwei Tage vorher erfolgen. Gereicht werden ein Kännchen englischer Tee, Scones mit Cream & Jam, Mini Sandwiches, Sweets und herzhafte Teile.

Weitere Informationen zu den Bistros in Essen und Düsseldorf gibt es auf der Homepage www.dolcinella.de

„Teatime“ ist ein echter Renner im Löwental

Unterstützt wird Alan Palmer durch Pascal Pietsch (vorher „Stiege“ in Kettwig) und Elmo Killmann, den Sohn von Fenja Fürer, der seit Sommer 2021 mit an Bord ist. „Wir sind ein richtiger Familienbetrieb geworden, das fügt sich alles schön zusammen“, freut sich die Inhaberin.

Für die süßen Speisen ist Patissier Frederik Wimmersdorf (vorher u.a. „Nagaya“ und „Agatha’s Düsseldorf“) zuständig. Praline Opera, Tartelette au Citron und Wiener Nusstörtchen sowie der Almkäsekuchen sind nur einige Beispiele seiner Kreationen, die auch die „Teatime“-Gäste genießen können.

„Die Teatime ist ein echter Renner“, sagt Fenja Fürer. Doch auf dem Erfolg ausruhen wolle sie sich nicht. Im Sommer soll draußen die Gartenhütte aktiviert werden, wolle man Hochbeete anlegen mit essbaren Blüten, Eistropfensalat und mehr. „Und hoffentlich können wir dieses Jahr wieder den Maronimarkt in der Adventszeit veranstalten.“ An Plänen bestehe also ebenso wenig ein Mangel wie an kulinarischen Kreationen: „Da geht noch was.“