Essen-Schönebeck. In Essen-Schönebeck erweitert derzeit das Diakoniewerk Essen eine Wohneinrichtung für Suchtkranke. Der Rohbau steht. Was genau geplant ist.

Das Immanuel-Haus in Essen-Schönebeck erhält eine Runderneuerung. Die Bauarbeiten für einen ersten Erweiterungsneubau laufen bereits seit Oktober 2021. Mittlerweile steht der Rohbau. Prokurist Volker Schöler vom Diakoniewerk Essen erklärt die weitere Planung.

Seit 1952 werden im Haus an der Dreigarbenfeld 31a Menschen mit Suchtproblemen betreut. Derzeit wohnen 49 Menschen in der Einrichtung. Doch nun braucht man mehr Platz. „Seit dem 1. August 2018 müssen stationäre Pflegeeinrichtungen in NRW mindestens 80 Prozent ihrer Unterbringungsmöglichkeiten als Einzelzimmer anbieten“, erklärt Volker Schöler. „Darauf haben wir mit dem Neubau reagiert.“

Aktueller Neubau soll Ende des Jahres 2022 abgeschlossen sein

Neubauten dürfen sogar nur noch mit Einzelbettzimmern ausgestattet sein. So schreibt es das Wohn- und Teilhabegesetz des Landes vor. Folgerichtig werden im Neubau künftig 24 Bewohner ausschließlich mit Einzelzimmern auf einer Fläche von 1160 Quadratmetern versorgt. „Wenn alles glatt geht, kann der Bezug im November, spätestens aber im Dezember dieses Jahres beginnen“, rechnet Schöler vor.

Älteste Diakonie-Einrichtung der Stadt Essen

Das Immanuel-Haus in Essen-Schönebeck wurde im Jahr 1952 in Betrieb genommen und gilt als älteste Einrichtung des Diakoniewerks in Essen.

Betreutes Wohnen für Menschen mit geistiger Behinderung bietet das Diakoniewerk Essen im Johannes-Böttcher-Haus, in Kupferdreh an. An der Johannes-Böttcher-Straße 1-3 werden in insgesamt acht Wohnungen zwei, vier oder sechs Bewohnerinnen und Bewohner betreut.

Auch im Wilhelm-Becker-Haus an der Milchstraße 14 in Überruhr finden derzeit 40 Menschen mit geistiger Behinderung Wohnung und Betreuung.

Doch dies ist noch nicht sicher. „Zuletzt gab es einige Lieferschwierigkeiten bei der Fensteranlage“, räumt Schöler ein. Dadurch habe sich der Zeitplan um knapp zehn Wochen verlängert. Mittlerweile sind alle Fenster und Türen installiert. Zwingende Voraussetzung für die nun beginnenden Installationsarbeiten für Heizung, Wasser und Elektrik. Den Neubau lässt sich die Diakonie 2,3 Millionen Euro kosten.

Sanierung des alten Immanuel-Hauses ist bereits in Planung

Der Neubau am Haus Immanuel von der anderen Seite betrachtet. Die Installationsarbeiten im Inneren haben begonnen.
Der Neubau am Haus Immanuel von der anderen Seite betrachtet. Die Installationsarbeiten im Inneren haben begonnen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Doch selbst wenn der Neubau fertiggestellt sein wird, gehen die Bauarbeiten in Schönebeck weiter. „Wenn der Neubau bezogen wurde, steht die Sanierung des Altbaus an“, so Schöler. „Dort werden künftig 16 Menschen in Einzelbettzimmern leben und betreut werden können.“

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Das alte Immanuel-Haus bildet derzeit von der Bauform her ein großes L. Der aktuelle Neubau entsteht quer zum Ende des langen Schenkels, hat aber keine Verbindung zum Altbau. Die Sanierung des Altbaus sieht indes den Abriss des kurzen Schenkels vor, in dem sich derzeit auch der Eingang zum Immanuel-Haus befindet.

Zweiter Neubau soll noch im Jahr 2023 in Angriff genommen werden

„An dessen Stelle tritt ein weiterer, separater Neubau mit weiteren fünf Appartements in der ersten Etage“, blickt Schöler nach vorn. „Im Erdgeschoss dieses Gebäudes wird künftig der Tagesverkehr mit den tagesstrukturierenden Maßnahmen abgewickelt.“ Der Eingang des Immanuel-Hauses wird dann auf die Rückseite des sanierten Altbaus verlegt. Am Ende ergibt sich also ein Komplex aus drei separaten Gebäuden in Form einer großen Klammer, mit insgesamt 46 Einzelbettzimmern.

Wann mit den Sanierungsarbeiten am Altbau und mit dem zweiten Neubau begonnen werden kann, wird sich noch entscheiden. „Wir planen, beides in einem Bauabschnitt abwickeln zu können“, sagt Schöler. „Dazu laufen bereits Gespräche mit der Stadt.“ Die Hoffnung ist, dass mit den Bauarbeiten noch in 2023 begonnen werden kann.