Essen. Die Linke wirbt dafür, Essens Verbindungen in die Partnerstadt Nischni Nowgorod nicht abreißen zu lassen und neue in die Ukraine zu knüpfen.
Die Linke in Essen zeigt sich verwundert über die Diskussion über die Städtepartnerschaft Essens mit Nischni Nowgorod. Gerade in der jetzigen Kriegssituation seien solche Verbindungen wichtiger denn je, um den Gesprächsfaden nach Russland nicht abreißen zu lassen, heißt es in einer Stellungnahme.
Heike Kretschmer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Rat, regt vielmehr an, darüber nachzudenken, ob die Stadt Essen nicht auch eine Städtepartnerschaft mit einer ukrainischen Stadt anstreben sollte. „Das fänden wir ein gutes Zeichen der Solidarität, auch wenn die Städte in der Ukraine zurzeit sicherlich ganz andere Sorgen haben“, so Kretschmer.
Linke: Die Einwohner von Nischni Nowgorod seien nicht Schuld am Angriffskrieg
Wolfgang Freye, Sprecher des Kreisverbandes, erinnert daran, dass die Städtepartnerschaft mit Nischni Nowgorod Anfang der 1990er Jahre aus der Zivilgesellschaft der Stadt Essen heraus angeregt wurde. Diese habe ein Zeichen setzten wollen, um das Ende des Kalten Krieges zu untermauern. Es wäre fatal, so Freye weiter, die Verbindungen jetzt abreißen zu lassen. Die Einwohner von Nischni seien nicht Schuld an dem von Präsident Putin befohlenem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine.