Essen. Friday for Future haben erneut zu einer Friedensdemo aufgerufen. Dieses Mal zogen 600 durch Essen. Wir zeigen ein Video und viele Fotos.
Der Willy-Brandt-Platz in Essen war am Donnerstag (3. März) Schauplatz einer weiteren Friedensdemonstration. Rund 600 Menschen beteiligten sich nach Angaben des Veranstalters Fridays for Future Essen an dem Zug durch die Essener Innenstadt. Die Klimaschutz-Initiative hatte erneut zur Solidarität mit den Menschen in der Ukraine aufgerufen, die Opfer des russischen Angriffskrieges geworden seien und ihre Heimat verlassen müssten.
[Verpassen Sie keine Nachrichten mit unserem kostenlosen Newsletter]
Ukraine-Krieg: Solidaritätsdemo in Essen (3.3.)
Vom Willy-Brandt-Platz zogen die Demonstranten über den Hirschlandplatz und die Kettwiger Straße bis zum Weberplatz. Es gab Ansprachen von Vertretern verschiedener Organisationen, darunter Fridays for Future und Evangelische Jugend Essen. Eine Deutsch-Ukrainerin, die mit neun Jahren nach Deutschland gekommen war, schilderte, dass sie beinahe täglich mit ihren Großeltern in der Ukraine telefoniere und erfreut von den Protesten hierzulande berichte. Ihre Familie schöpfe Kraft aus der weltweiten Unterstützung, sagte sie.
„Auf der ganzen Welt unterbrechen Menschen ihre alltäglichen Tätigkeiten, um auf die Straße zu gehen und an die Menschen aus der Ukraine, auf der Flucht und den zivilgesellschaftlichen Protesten in Russland zu denken“, sagt der Student und Klima-Aktivist Julian Pannen, der sich zugleich gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ausspricht.
Aktivisten: „Klimagerechtigkeit und Frieden sind untrennbar miteinander verbunden“
Die Essener Klima-Aktivisten fordern „einen entschlossenen Einstieg in die erneuerbaren Energien“, damit Deutschland nicht weiter auf Kohle, Öl und Gas angewiesen sei. Putins Krieg werde durch den Export fossiler Energieträger mitfinanziert.
Klimagerechtigkeit und Frieden, betont Fridays for Future Essen, seien untrennbar miteinander verbunden. „Es ist das einzig richtige, dass Europa sich dazu bereit erklärt, alle Geflüchteten aus der Ukraine aufzunehmen und ihnen zu helfen. Dennoch darf es nicht länger sein, dass die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihres Passes unterschiedlich behandelt werden“, fordert die 17 Jahre alte Aktivistin Christine Onkelbach.
Bereits am vergangenen Sonntag hatten rund 1400 Menschen in Essen demonstriert. Die Teilnahme von jetzt 600 Menschen sei für einen Wochentag zufriedenstellend, so Klima-Aktivist Julian Pannen.