Essen. Für den Umbau der Schule an der Ellernstraße steigen die Kosten einmal mehr. Und das ist noch nicht das Ende der finanziellen Fahnenstange.

Der Umbau der alten Schule an der Ellernstraße in Essen-Altenessen zur künftigen Stadtwache des Ordnungsamtes verschlingt immer mehr Geld.

Nachdem bereits im Sommer 2020 ein Nachschlag für Sanierung und Umbau des Backsteingebäudes in Höhe von 1,3 Millionen Euro fällig geworden ist, müssen nun weitere 1,2 Millionen Euro her.

Damit sollen die seit dem Start des Projekt gestiegenen Baukosten bezahlt und Mängel beseitigt werden, die im Zuge der Ertüchtigung immer wieder auftauchten. Zudem wird das Außengelände umgestaltet und eine Turnhalle abgerissen, auch um Essenern Parkplätze zur Verfügung zu stellen, die künftig in einem angegliederten Bürgerbüro Antworten auf ordnungsrechtliche Fragen suchen.

Damit summieren sich die Ausgaben für die Stadtwache auf fast acht Millionen Euro. Und es könnten noch mehr werden. Bei den ersten Planungen vor vier Jahren ist die kommunale Immobilienwirtschaft noch von 5,4 Millionen Euro ausgegangen.

Zahlreiche Schäden an Decken und Treppen

Bereits im Juni 2020 traten bei der Altlastensanierung des alten Schulgebäudes zahlreiche Schäden in den Betondecken und -treppen zutage. Allein deren Beseitigung hat das ganze Vorhaben um vier Monate zurückgeworfen. Nachdem der über 70 Jahre alte Dachstuhl repariert, gedämmt und neu eingedeckt worden war, gab es die nächste böse Überraschung: Bauarbeiter fanden bei der Reinigung der Fassaden versteckte Schäden an Stürzen. Deshalb verzögerte sich der für November des vergangenen Jahres geplante Einbau der Fenster ebenfalls um weitere Monate.

Voraussichtlich im April soll nun die Außenhaut des Gebäudes instand gesetzt sein, erst dann folgen der Innenputz und die Estricharbeiten, die Türen, die Bodenbeläge, die technische Ausstattung von Heizung über Notstromversorgung bis Medientechnik sowie der Trockenausbau im Innern.

Im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres. so die Stadt, soll die Zentralstelle für alle Einheiten des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) inklusive der Leitstelle an der Ellernstraße zusammengezogen werden. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Allgemeine Gefahrenabwehr sowie die Sicherheitskoordination finden dort eine neue dienstliche Heimat.

Garagen sollen Einsatzwagen vor Vandalismus schützen

Bis dahin sollen für die KOD-Einsatzwagen Garagen errichtet sein, die die Fahrzeuge vor Vandalismus schützen. An eine Einfriedung des Geländes denkt die Stadt ebenfalls, da mittlerweile „eine höhere Gewaltbereitschaft gegenüber Ordnungsbehörden zu verzeichnen ist“ und das Gelände „nach 22 Uhr nur einer geringen sozialen Kontrolle unterliegt“, heißt es in einem Papier für die Politik, die schon mal vorgewarnt wird: Für diese Vorhaben „ist ein neuer Ratsbeschluss mit gesonderter Finanzierungsregelung herbeizuführen“.

Was dann unterm Strich heißen dürfte: Essens neue Stadtwache wird am Ende in etwa doppelt so teuer wie zunächst geplant.