Essen. Ein Junge ist in Essen-Werden von einem Kangal gebissen worden. Das Tier war bereits im Januar durch eine schlimme Bissattacke aufgefallen.
Nach der Beißattacke in Essen-Werden vom Mittwoch ermittelt die Essener Polizei gegen die Hundehalterin des Kangals wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilt, ist der Kangal-Schäferhund-Mischling schon in der Vergangenheit durch eine weitere schlimme Beißattacke aufgefallen.
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So habe es bereits am 18. Januar einen Polizeieinsatz in Werden wegen des bissigen Kangals gegeben. Der Großhund sei dabei auf einen anderen Hund (Rasse: Weimaraner) losgegangen und habe diesen attackiert, gebissen und schwer verletzt, so Polizeisprecherin Vivien Volkmann.
Kangal verletzt am 18. Januar anderen Hund schwer und dessen Besitzerin leicht
Mehr noch: Bei dem Versuch, die beiden Hunde voneinander zu trennen, sei die Besitzerin des Weimaraner durch den Kangal-Schäferhund-Mix ebenfalls gebissen und leicht verletzt worden. Auch in diesem Fall hatte die Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen die Hundehalterin wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet.
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Am vergangenen Mittwoch hatte der Kangal einen 12-Jährigen gebissen und ihn dabei leicht verletzt. Der Junge habe das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung zwar wieder verlassen können, er stehe aber immer noch unter dem Eindruck der Beißattacke.
Der Kangal war zuerst auf den Jungen und danach auf einen Polizeibeamten losgegangen. Dieser hat den aggressiven Hund schließlich mit einer Kugel aus seiner Dienstwaffe getötet. Warum der Hund frei herumlief, sei Gegenstand der Ermittlungen.
Polizei Essen: Halterin hatte die Kontrolle über den Hund verloren
Wie die Polizei berichtete, wurde der Leitstelle kurz vor 14 Uhr der freilaufende Hund auf der Velberter Straße in Höhe der Kellerstraße gemeldet. Das Tier überquerte immer wieder die Fahrbahn und gefährdete den Verkehr.
Als die alarmierten Beamten eintrafen, meldete sich eine Mutter, deren Sohn von dem Hund gebissen worden war. Als ein Polizist während des Einsatzes auf den großen Vierbeiner traf, sei das Tier auch auf ihn losgegangen.
Nur durch den Gebrauch der Schusswaffe, so die Polizei, war es dem Beamten möglich, den Angriff des Tieres abzuwehren und eigene mögliche Verletzungen zu verhindern. Der Hund erlag noch vor Ort seinen Verletzungen. Noch während des Einsatzes meldete sich die Halterin des angeblichen Kangals und räumte ein, dass sie die Kontrolle über ihren Hund verloren habe.
Die Ermittlungen dauern an, sagte Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato am Mittwochnachmittag. Es werde strafrechtlich geprüft, ob eine Vernachlässigung der Halterpflicht und damit womöglich eine fahrlässige Körperverletzung im Raum stehe.