Essen. Die Linkspartei in Essen sieht die Entwicklung der Strom- und Gaspreise mit Sorge und fordert die Stadt zum Handeln auf. Das sind ihre Vorschläge

Die Linkspartei fordert angesichts sprunghaft gestiegener Preise für Strom und Gas ein Konzept gegen Energiearmut in Essen. Die Fraktion hat dazu mehrere Vorschläge erarbeitet, die sie in die nächste Stadtratssitzung einbringen wird.

So schlagen die Linken einen Härtefallfonds für bedürftige Haushalte vor, die ihre Strom- oder Gasrechnung nicht bezahlen können. Damit könnten Energiesperren vermieden werden, heißt es in der Vorlage. Finanziert werden soll der Fonds nicht nur aus dem städtischen Haushalt, sondern die Grundversorger Eon und die Stadtwerke Essen sollten dabei mit ins Boot. Ergänzend regen die Linken einen runden Tisch gegen Energiesperren an, an dem neben der Stadt auch die beiden Unternehmen teilnehmen sollen.

Ombudsstelle soll bedürftigen Haushalten gegen drohende Sperren helfen

Bei einem solchen runden Tisch soll es nach Vorstellung der Linksfraktion allein aber nicht bleiben. Sie fordern für Essen eine Ombudsstelle nach dem Wiener Modell, die individuelle Lösungen bei Energieschulden entwickelt und den Menschen über einen längeren Zeitraum Hilfestellung gewährt.

„Auch wenn vor allem der Bund in der Pflicht ist, die absehbar zunehmende Energiearmut zu verhindern, muss die Stadt Essen ihre Möglichkeiten nutzen. Sie ist letztlich politisch für die Grundversorgung verantwortlich. Deswegen muss sie alles tun, um Strom und Gassperren zu verhindern“, schreibt die Linksfraktion in ihrem Antrag.

Des Weiteren will sie erreichen, dass die Stadt Haushalte besser darüber informiert, wie sie sich im Fall einer angedrohten Energiesperre verhalten sollen. Dabei soll die Verwaltung unter anderem auf Anlauf- und Beratungsstellen beim Sozialamt, dem Jobcenter, bei den Grundversorgern, der Verbraucherberatung, den Wohlfahrtsverbänden und Mietervereinen hinweisen – und das mehrsprachig.