Essen. Essener Gastronom sucht dringend neues Personal für sein „Stöckmann’s Restaurant“. Wer ihm einen Tipp gibt, der zum Erfolg führt, wird belohnt.
- Das Restaurant in Essen-Frintrop besteht seit 1885.
- Die Corona-Krise hat den Mangel an Fachpersonal weiter verstärkt.
- Gastronom Fabian Stöckmann geht kulinarisch und gastronomisch neue Wege.
„Stöckmann’s Restaurant“ in Essen-Frintrop ist seit 1885 eine Institution im Stadtteil. Der Betrieb leidet wie viele andere der Branche derzeit unter den Auswirkungen von Corona. Nach zwei Lockdowns ist gerade der Personalmangel das größte Problem. Doch Chef Fabian Stöckmann (34) hat sich etwas einfallen lassen.
Um den Betrieb in seinem Restaurant sicherzustellen und die Arbeitsplätze für Familie und Mitarbeiter zu sichern, hat er jetzt eine Prämie ausgelobt für alle, die erfolgreich zur Vermittlung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beitragen: Wer den entscheidenden Tipp gibt, bekommt ein Candle-Light-Dinner für zwei Personen spendiert, mit vier Gängen und einer Flasche Wein. „Wir wollen die belohnen, die für uns Augen und Ohren offenhalten“, sagt Stöckmann.
Das Essener Restaurant sucht Mitarbeiter aller Art
„Bedingung ist, dass das Arbeitsverhältnis zustande kommt und der neue Mitarbeiter mindestens zwei Monate im Betrieb bleibt“, betont der Chef. Gesucht würden Kräfte aller Art, vom Jungkoch bis zur Küchen- und Spülhilfen. Die Aktion läuft aktuell über Facebook und die Homepage des Restaurants.
In fünfter Generation führt Fabian Stöckmann mit seiner Schwester Verena Stöckmann (44) den Betrieb an der Oberhauser Straße 29 an der Grenze zu Bedingrade. Die Eltern sind noch mit an Bord. „Meine Mutter Monika hilft gern, aber eigentlich sollte sie ihren Ruhestand genießen“, sagt Fabian Stöckmann. Stattdessen müsse sie immer häufiger einspringen, weil Personal fehle. Selbst zu Weihnachten habe man Reservierungen absagen müssen und denke derzeit darüber nach, den Mittagstisch am Sonntag ausfallen zu lassen.
Der junge Restaurant- und Küchenchef hat schon in Asien gearbeitet
Der Küchenchef setzt auf klassische Gerichte, aber auch auf ausgefallene Zutaten, die er teils bei seinen Aufenthalten in China und Thailand kennenlernte. Seither ist der Koch begeistert von der asiatischen Küche, was sich auch auf der Speisekarte des Restaurants ablesen lässt. „Wir setzen auf die Kombination aus Tradition und Innovation“, sagt Stöckmann. So startete er zu Beginn der Corona-Krise mit einem Abholservice, um den Kontakt zu den Gästen zu halten und die Arbeitsplätze seiner fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern. „Wir haben niemanden entlassen, sondern all unsere Kräfte gebündelt, darauf sind wir stolz.“
So erreicht man das Frintroper Restaurant
Wer sich über „Stöckmann’s Restaurant“ informieren möchte, einen Job sucht oder einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin vorschlagen will, kann das über die Homepage des Frintroper Lokals auf www.stoeckmanns-restaurant.de tun.Der Betrieb an der Oberhauser Straße 29 ist unter 0201 31 65 52 00 zu erreichen.
Eine langjährige Mitarbeiterin, deren Mann im ebenso von Corona gebeutelten Messebau tätig ist, habe das Team allerdings schweren Herzen verlassen und sei jetzt im Bereich Seniorenverpflegung tätig. Gastronomiemitarbeiter orientierten sich derzeit oft um, weil sie eine sicherere Zukunftsperspektive suchten. „Den Fachkräftemangel gibt es in unserer Branche seit Jahren, aber Corona wirkt da wie ein Brennglas.“
Der Frintroper Gastronomiebetrieb hat wechselvolle Zeiten hinter sich. Johann-Heinrich Stöckmann hatte den Betrieb 1885 als einfache Schankwirtschaft eröffnet. Er war eigentlich Bergmann, musste sich aber aufgrund von Invalidität eine neue Existenz aufbauen. Der Stadtteil wuchs damals sehr schnell, viele Bergleute kehrten bei Stöckmann ein. Bald waren die Räumlichkeiten zu klein und der Gastronom beantragte den Bau eines zusätzlichen Gesellschaftsraums.
Ein Standbein ist die Ausrichtung von Beerdigungskaffeetrinken
Zum Restaurant wurde der Betrieb dann in den 1970er Jahren, als Heiner und Monika Stöckmann ihn übernahmen. Durch die Lage zwischen der St.-Josef-Kirche und dem Gemeindefriedhof finden häufig Beerdigungskaffeetrinken in der Gaststätte statt. Im Sommer ist der Biergarten beliebt. Zwei Weltkriege hat das Restaurant bereits überstanden hat, auch in Zukunft soll es weitergehen. Deshalb hofft Fabian Stöckmann, vielleicht dank der ausgelobten Prämie schnell neues Personal zu finden.