Essen. Wer steht schon gern Schlange? In Altenessen, Frohnhausen und Werden können jetzt Impftermine vereinbart werden, der Start ist vielversprechend.

Hinkommen, wie’s gerade passt, spontan und ohne Termin – so lautet die Devise, seit das große Impfzentrum in Messehalle 4 Geschichte ist und die Stadt die Schwelle zum Pieks in den Oberarm besonders niedrig halten will. Doch der massenhafte Zulauf durch all jene, die sich eine Auffrischungsimpfung („Booster“) abholen, bescherte zuletzt manche Wartestunde in der Schlange. Eine Neuerung lässt deshalb aufhorchen: Seit zwei Tagen können in drei der vier Mini-Impfzentren auch Impftermine gebucht werden.

Möglich gemacht wird die fest geplante Impfung im Verwaltungsgebäude des einstigen Marienhospitals an der Johanniskirchstraße 27 in Altenessen-Nord, im „Lighthouse“ an der Liebigstraße 1 in Frohnhausen und im Kardinal-Hengsbach-Haus an der Dahler Höhe 29 in Werden. Beim Mini-Impfzentrum in der Theaterpassage an der Rathenaustraße 2, verzichtet die Stadt dagegen vorerst auf eine Terminvergabe, weil diese Anlaufstelle in der Innenstadt deutlich mehr Laufkundschaft aufweist als andernorts.

Eine Essener HNO-Ärztin bietet das geeignete Buchungs-Portal

Wer auf der Internetseite der Stadt einen Impftermin buchen will, wird auf die Buchungsseite Dubidoc weitergeleitet, ein Angebot der Essener HNO-Ärztin Dr. Shabnam Fahimi-Weber, die mit zwei Praxen in Rüttenscheid und am Fliegenbusch vertreten ist. Ein aufwendiges Buchungssystem mit dem Veranstaltungs-Dienstleister Eventim einzurichten, so wie die Stadt es in der Hochphase der Impfkampagne tat, das „hätte zu lange gedauert“, sagt Stadt-Sprecherin Silke Lenz.

Zudem sei der Prozess ohnehin spürbar schlanker geworden, weil mit der Wahlfreiheit des Impfstoffes auch die Bestellprozesse im Hintergrund größtenteils entfallen: Bei Kinder-Impfungen kommt ohnehin nur der verdünnte Impfstoff von BioNTech zum Einsatz, bei der Erwachsenen-Impfungen BioNTech oder Moderna.

Keine fünf Minuten für Formular, Terminbuchung und Bestätigungs-Mail

Ein Praxistest zeigt, dass die Terminbuchung problemlos funktioniert: In nicht einmal fünf Minuten ist das Formular ausgefüllt, der Wunschtermin gewählt und die Terminbestätigung im E-Mail-Postfach. Stornieren lässt sich der Termin notfalls per Klick.

Vor Ort werden gebuchte Impftermine und Laufkundschaft getrennt abgearbeitet und jeweils nachgesteuert, so dass einem langes Schlangestehen erspart bleibt. Zwei ältere Damen, die sich an Weihnachten auf Zollverein mit Wanderstühlchen, Lektüre und einer Thermoskanne voll Tee in Geduld üben wollten, konnten ihr Equipment ungenutzt einpacken, freut sich Stadt-Sprecherin Lenz: „Und so soll’s ja auch sein.“